Kurt Rabinowitz
Geb. am: |
26. Mai 1916 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Kurt RABINOWITZ, geb. am 26. Mai 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Lazar (Leo) Rabinowitz (Rechtsanwalt, 1887-1969) und Hannika (Annike) Rabinowitz, geb. Thaler (geb. 1893, Klavierlehrerin), wohnte in Wien 3, Rudolf-von-Alt-Platz 5. Er war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 2. Juni 1938, Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 2. Februar 1938 als gültig angerechnet). Sein jüngerer Bruder
Alfred Rabinowitz (1918-1948), der an der Juridischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Kurt Rabinowitz, sein Bruder Alfred und ihre ganze Familie konnten im September 1938 über Zagreb/Jugoslawien [Serbien] nach Palästina [Israel] emigrieren, wo sich die Familie in Jerusalem ansiedelte. Während der Vater, der Wiener Anwalt Dr. Leo Rabinowitz – seine Wiener Anwaltskanzlei in Wien 1., Renngasse 14 musste er nach dem "Anschluss" schließen –, sein Studium und seine Anwaltszulassung in Israel erneut durch Studium und Zulassungsprüfungen erarbeiten musste, mussten seine Söhne Kurt und Alfred die Familie erhalten. 1940 konnte Alfred Rabinowitz an der Hebrew University of Jerusalem inskribieren und studierte hier Klassische Philologie (Griechisch und Latein) als auch die "Ur- und Frühgeschichte des Heiligen Landes", starb aber während des Israelischen Unabhängigkeitskrieges.
Kurt Rabinowitz studierte zunächst Naturwissenschaften in Jerusalem, bevor er im Alter von 40 Jahren sein Medizinstudium wieder aufnahm. Er beendete sein Studium, betrieb breite Forschungen und arbeitete daneben als Arzt bei der Knesset.
Er heiratete die aus Südpolen stammende Dr. Sonya Bergner. Das Paar bekam zwei Söhne: Dr. Danny Rabinowitz und Dr. Ronny Rabinowitz.
Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 453; freundlicher Hinweis seiner Nichte Daphne Tamir, Israel, Februar 2012 und seines Enkels Lirun Rabinowitz, Israel 2014; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 274.
Katharina Kniefacz und Herbert Posch