| Geb. am: | 16. Mai 1915 |
| Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Fritz PORDES, geb. am 16. Mai 1915 in Wien/Österreich-Ungarn (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Johann Pordes (1886–1950, Geschirrhändler, später: arbeitslos) und Rifka Rachel/Regine Pordes, geb. Weissenberg (1887–1945), und wohnte in Wien 2, Große Mohrengasse 34/10. Er legte 1934 am Realgymasium RG XX die Reifeprüfung (Matura) ab und begann anschließend im Wintersemester 1934/35 an der Universität Wien Medizin zu studieren. Er war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 22. Juni 1938).
Fritz Pordes musste aus Wien flüchten und konnte nach Frankreich emigrieren, wo er teilweise versteckt in einem aufgelassenen Bahnhof lebte. Nach Kriegsende heiratete er, nunmehr Frédérick Pordes, am 21. Dezember 1946 in Berlaimont/Frankreich Gladys Claire Mélannie Anuzet (1927–2011), die Tochter jenes Paares, das ihm das Untertauchen ermöglichte, und bald darauf wurde Sohn Réginald Pordes geboren.
Seine Eltern überlebten in Wien, seine Schwester Edith Pordes (1912–1994) konnte nach Palästina [Israel] emigrieren.
Frédéric Pordes starb am 22. November 1999 in Le Quesnoy/Frankreich.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1934–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 451, www.ancestry.de.
Herbert Posch
