Ottokar Arnold

Geb. am:	22. Dezember 1917
Fakultät:	Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie:	Vertriebene Studierende

Ottokar ARNOLD, geb. am 22. Dezember 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Oberinspektor Karl Arnold (Beamter gehoben), wohnte in Wien 14 (13), Weinzierlgasse 9-11/13. Er hatte im Juni 1935 am Bundesgymnasium Wien 13 maturiert und im Wintersemester 1936/37 an der Universität Wien sein Medizinstudium aufgenommen. Er war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert. Er galt - obwohl röm.-kathol. - als "Mischling 2. Grades" und konnte sein Studium – bei jederzeitigem Widerruf – nur vorläufig bedingt fortsetzen. Nach mehreren Unsicherheiten konnte er sein Studium am 9. März 1942 sogar noch abschließen. Er lebte und arbeitete als Psychiater in Wien, wurde in den 1950er Jahren Ass. an der Psychiatrischen Klinik (Leitung: Hans Hoff), habilitierte sich am 13. Juni 1955 für "Psychiatrie und Neurologie" an der Universität Wien und wurde am  5. Mai 1962 zum tit.ao.Prof. ernannt und arbeitete als Oberarzt an der Psychiatr.-Neurol.Univ.-Klinik. Er hatte seine Studienkollegin Susanna Höfermayer (geb. Ceranke, 1921-2003) geheiratet, die als "Mischling 1. Grades" in der NS-Zeit von der Universität Wien vertrieben wurde und ihr Studium erst nach dem ende des Nationalsozialismus 1949 beenden konnte und sie wohnten in Wien 7., Stiftgasse 21. Ottokar Arnold starb 90jährig am 13. Dezember 2008 in Wien und ist am Zentralfriedhof bestattet.

Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1936-1941; MED Promotionsprotokoll M 33.14 Nr. 96, Personalstand Universität Wien 1950/51 und 1970/71; freundlicher Hinweis von Dr.ⁱⁿ Barbara Sauer, Wien 05/2019; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; Verstorbenensuche Friedhöfe Wien.

Herbert Posch