Walter Zundel
Geb. am: |
12. September 1913 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Walter ZUNDEL, geb. am 12. September 1913 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Karl Zundel (Inspektor), wohnte in Wien 18, Erndtgasse 31/ I, legte im Sommer 1933 seine Reifeprüfung ("Matura") am Bundesreaklgymnasium Wien 18 ab und begann im Herbst 1933 mit seinem Medizinstudium an der Universität Wien.
Während seines Studiums lernte er 1936 seine spätere Ehefrau
Genia Steinschneider kennen, die ebenfalls Medizin studierte. Walter Zundel war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 8. Februar 1939). Am 10. Februar 1939 wurde er zum 'Dr.med.' promoviert.
Seine Verlobte
Genia Steinschneider konnte im März 1939 Wien verlassen und emigrierte mit einem 'domestic permit' nach London/Großbritannien. Es gelang ihr, für Walter Zundel eine Einladung zu bekommen, sodass er im Juli 1939 ebenfalls nach London emigrieren konnte. Im Oktober 1939 heiratete das Paar und lebte zunächst in London.
Als Walter Zundel Ende 1940 schwer an Tuberkulose erkrankte, verließen sie London. Er musste für mehrere Monate im Ware Sanatorium bleiben, währenddessen arbeitete
Jenny Zundel in Welwyn Garden City als Kindermädchen, später auch kurzzeitig als Bibliothekarin und Mitarbeiterin in einem medizinischen Labor. Als ihr Mann 1941 das Krankenhaus verlassen konnte, fand sie eine Wohnung und einen Job bei einer Bank in Hartford, wo sie fünf Jahre lebten. Da kriegsbedingt großer Ärztebedarf bestand, erhielt Walter Zundel die Gelegenheit, sein medizinisches Doktorat zu approbieren und als Arzt in England zu arbeiten.
Nach Kriegsende zog das Ehepaar zunächst nach Grimsby um, später nach Ilkley wo ihr Sohn Stephen (1947-1975) geboren wurde, später nach Coventry, wo 1953 ihre Tochter Veronica zur Welt kam.
Seine Frau
Jenny Zundel konnte ihr 1938 erzungenermaßen abgebrochenes Medizinstudium nie mehr abschließen.
Lit.: Archiv der Universität Wien, Medizinische Fakultät: Nationale 1937-1939, Promotionsprotokoll MED 13 Nr. 4360; BRANDSTETTER 2007, 142; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 504f.; Interview mit seiner Ehefrau Jenny Zundel, London, 14. Mai 1997, USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education, University of Southern California, Interview 31516; freundlicher Hinweis seiner Tochter Veronica Zundel, 03/2019, 09/2020.
Katharina Kniefacz (überarbeitet: Herbert Posch, 2020)