Samuel Bondi

Geb. am:	29. Mai 1878
Fakultät:	Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie:	Vertriebene WissenschafterInnen

Samuel BONDI, geb. am 29. Mai 1878 in Mainz, gest. 21. Jänner 1959 in den USA, Sohn von Marcus Meyer Bondi (1830-1926) und seiner Frau Bertha, geb. Hirsch.
Er war seit 1920 Privatdozent für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Seine Tochter Gabriele Bondi, die an der Medizinischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben wie auch seine Nichte Berta Bondi, die bis 1938 Psychologie studierte. Sein Sohn Sir Hermann Bondi(1919-2005), später Professor für Mathematik am King's College, London, studierte und lebte bereits seit 1937 in Cambridge/UK (am 14. Oktober 1993 wurde er Ehrendoktor - Dr.rer.nat. h.c. - der Universität Wien).

Samuel Bondi konnte in die USA emigrieren - "He fled Austria, following a telegram on 9 March 1938 from my father, Hermann Bondi, in the UK, saying to leave now, without further thought. He and my grandmother took the train on the morning of 11 March, crossing the border into Hungary shortly before Hitler arrived in Vienna. From there, my grandparents travelled from Budapest via Yugoslavia and Italy to Lugano in southern Switzerland, and thence went to the UK, where they stayed until the fall of France, after which they emigrated to the USA." (Alice Bondi, 2010)

Seiner Zwillingsschwester Rosa Bondi gelang es nicht mehr zu emigrieren - sie wurde 1943 im KZ Auschwitz ermordet.

Lit.:  freundliche Information seiner Enkel Alice Bondi, UK, und Bernard Lobel, New York/USA, 2010; MERINSKY 1980, 28-29; UB MedUni Wien/van Swieten Blog; ; KNIEFACZ/POSCH 2017b.

Herbert Posch