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Otto Hochstädt (Hochstadt)

Geb. am: 03. August 1902
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Otto HOCHSTÄDT, geb. am 3. August 1902 in Gloggnitz, NÖ als Sohn von Siegmund und Salka (geb. Gottlieb) Hochstadt, gest. 1983 in USA, war 1938 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien Demonstrator mit Stipendium am Physiologischen Institut (Leitung: Prof. Durig).

Nach der Matura studierte er an der Universität Wien und promovierte am 22. Juli 1932 (letztes Rigorosum am 20. Juli 1932) zum "Dr.med.univ." und trat 1933 in die Wiener Ärztekammer ein. Er arbeitete neben seiner Demonstratorentätigkeit am Physiologischen Institut auch am Wiener Allgemeinein Krankenhaus an der Internen und an der Kardiologischen Universitätsklinik und 1937-1938 auch als Assistenzarzt an der Abteilung für Stoffwechselerkrankungen am städtischen Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumsspital. Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, verlor im April 1938 seine Stellung an der Universität Wien und am 31. Mai auch am städtischen Krankenhaus und war in der NS-Zeit nur noch als "jüdischer Krankenbehandler" zugelassen (Praxis Wien 4., Favoritenstraße 62. (Unklar ist, wie weit die Angaben aus biografischen Lexikas zutrifft, dass er auch Chef der Abteilung für Herzkrankheiten am jüdischen Rothschild Spital in Wien (1938-1940) war - er selbst führt es in einem Opferfürsorgeantrag aus 1963 nicht an.) Er hatte am 19. August 1937 Edith Ringel (geb. 22. Dezember 1904) im Wiener Stadttempel geheiratet und mit ihr konnte er dann am 9. Februar 1940 aus Wien nach Boston, Massachusets/USA emigrieren. Er lebte und arbeitete dort sowohl als niedergelassener Internist und Kardiologe ab 1942 und als Konsularinternist für acht Spitäler und als Chief of Medicine am Longwood Hospital, und als senior cardiologist am Parker Hill Medical Center, und war am University Hospital Boston angestellt. Otto Hochstadt war Mitglied der Medical Association, New England Cardiovascular Society, Fellow der American College of Cardiology, korresponierendes Ehrenmitglied der Wiener Gesellschaft für Interne Medizin und Gründer und Präsident des Massachusetts Physicians' Club.
Ab 1946 war er Mitglied des Board of Trustees und Professor of Medical Sciences des Massachusetts College of Optometry und 1948-1968 dessen secretary-treasurer. Er half, die Erziehungsstandards des Colleges zu heben und das Graduierungsrecht zu erhalten für: B.S., O.D. und honorary D.O.S. und H.L.D. Er konnte auch die Beziehungen zwischen Medizin und Optometrie in Massachusetts verbessern, und angesehen Mediziner und Ophthalmologen als Lehrer an das College zu binden.
Bis heute wird am New England College of Optometry das Otto Hochstadt scholarship verliehen.

Er starb 1983 in den USA.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Rektorat GZ 730 ex 1937/38, GZ 680 ex 1937/38; American Men of Medicine, 1961³; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer, Wien 10/2018; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; http://www.neco.edu/news/entry/2015-scholarship-ceremony;https://archive.org/stream/massachusettscol1968mass3/massachusettscol1968mass3_djvu.txt.


Herbert Posch


Otto Hochstadt

Otto Hochstadt
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