Universität Wien - Startseite

Erika Stern (verh. Galinovsky)

Geb. am: 20. November 1917
Fakultät: Philosophische Fakultät
Kategorie: Vertriebene Studierende

Erika STERN, geb. am 20. November 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Walther Stern (Bundesbahn-Beamter) und Frieda Stern, geb. Riedel, wohnte in Wien 9., Säulengasse 16/13. Sie hatte am 15 .Juni 1937 am Bundesgymnasium Wien 9., Wasagasse 10, die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann im Wintersemester 1937/38 an der Universität Wien zu studieren und belegte an der Philosophischen Fakultät anfangs Vorlesungen in Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik und Psychologie, später in Chemie und Physik.

Sie galt im Nationalsozialismus als "Mischling 2. Grades" und konnte ihr Studium – bei jederzeitigem Widerruf – nur vorläufig fortsetzen, wechselte aber 1938/39 von den Geisteswissenschaftlichen Fächern zu Chemie in Verbindung mit Physik. Sie beantragte beim Reichserziehungsministerium Berlin 1940 die Zulassung zum Weiterstudium bzw. Studienabschluss, Institutsleiter Prof. Späth stellt dafür in einem Fachgutachten am 18. März 1940 fest:

"Stern Erika (6. Sem., Mischling II. Gr.) arbeitet am Analytischen Universitätslaboratorium. Sie hat die Biltzprüfung mit dem Kalkül "Gut" abgelegt und die Probeanalyse gut bestanden. Sie ist fachlich gut und arbeitet in der quantitativen Abteilung."

Im April 1940 wurde sie vom Reichserziehungsministerium zum Weiterstudium zugelassen, nicht aber zu Studienabschluss und Promotion. Sie konnte nach ihrer praktischen Ausbildung am II. Chemischen Laboratorium am 1. Juli 1942 die Diplomchemiker-Vorprüfung ablegen. Unter Anleitung von Privatdozent Friedrich Galinovsky stellte sie ihre Diplomarbeit "Über die Reduktion von Lactamen" fertig und legte am 8. März 1944 die Diplomchemiker-Hauptprüfung ab. Von da an arbeitete sie an ihrer Dissertation "Zur Kenntnis des Sparteins. Konstitution des Ringes D. Über die Reduktion des Cholestenons nach Meerwein-Ponndorf. Über den Mechanismus der Bromwasserstoffabspaltung bei der Einwirkung von Collidin auf Cholesterindibromid" (Betreuer: Prof. Ernst Späth, Prof. Ludwig Ebert) und promovierte am 20. Dezember 1946 zur "Dr. phil.".
Da sie zuvor am 4. August 1945 ihren ehemaligen Diplomarbeitsbetreuer, den Chemiker und Privatdozenten Dr. Friedrich Galinovsky (1908–1957) geheiratet hat, bereits unter dem Namen Erika Galinovsky.

Erika Galinovsky, geb. Stern, starb im März/April 1996 in Wien und ist am Friedhof in Wien Rodaun beigesetzt.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1942, PHIL GZ 743 ex 1939/40 ONr. 11, Rektorat GZ 944 ex 1939/40/41 ONr. 1, GZ 97/I ex 1944/45, ONr. 7, Rigorosenakt und -protokoll PHIL 16140, Promotionsprotokoll PHIL 1941-1956 Nr. 629; Bericht des Rektors der Universität Wien 1945-1947; Verstorbenensuche Friedhöfe Wien; freundlicher Hinweis ihrwer Tochter Dipl.-Ing.in Brigitte Vollhofer, MA Wien 04/2023.


Herbert Posch


Erika Galinovsky, geb. Stern, 1937, © Brigitte Vollhofer

Erika Galinovsky, geb. Stern, Meldungsbuch 1937, © Brigitte Vollhofer

Nationale von Erika Stern, Wintersemester 1937/38 (Vorderseite), Foto: H. Posch © Archiv der Universität Wien

Nationale von Erika Stern, Wintersemester 1937/38 (Rückseite), Foto: H. Posch © Archiv der Universität Wien

Nationale von Erika Stern, Sommersemester 1938 (Vorderseite), Foto: H. Posch © Archiv der Universität Wien

Nationale von Erika Stern, Sommersemester 1938 (Rückseite), Foto: H. Posch © Archiv der Universität Wien

Nationale von Erika Stern, Wintersemester 1938/39 (Vorderseite), Foto: H. Posch © Archiv der Universität Wien

Nationale von Erika Stern, Wintersemester 1938/39 (Rückseite), Foto: H. Posch © Archiv der Universität Wien

Erika Galinovsky, geb. Stern, 1942, © Brigitte Vollhofer

Erika Galinovsky, geb. Stern, PHIL Promotionsprotokoll 1947, Nr. 629, © Archiv der Universität Wien
Für Fragen oder Kommentare zu dieser Person benützen Sie bitte unser: » Feedback-Formular.