Geb. am: | 18. November 1912 |
Fakultät: | Juridische Fakultät |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Annie LANDAUER (verh. SPOONER), geb. am 18. November 1912 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Dr. Stephan Landauer (Oberfinanzrat der Finanzprokuratur, 1873-1923) und Clara Landauer, geb. Bleier (1885-1942), wohnte in Wien 4, Schönburgstraße 3/7, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Juridischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert.
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Ihr jüngerer Bruder Rudolf Landauer (Ralph Steven Landers) (1918-1982), der an der Philosophischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Sie musste aus Wien flüchten und konnte mit einem "domestic permit" (Dienstmädchenvisum) nach England/Großbritannien emigrieren und lebte und arbeitete anfangs als Köchin in Bexhill-on-Sea in Sussex, Südengland. Sie wurde nach Kriegsbeginn nicht wie ihr Bruder als enemy alien interniert. Am 15. Oktober 1947 heiratete sie in Hitchin, England, Alfred Spooner und wurde Annie Rosa Spooner.
Ihre Mutter konnte nicht mehr rechtzeitig aus Wien entkommen und wurde am 17. August 1942 aus einer jüdischen Sammelwohnung in Wien 2., Hollandstr. 12 nach Maly Trostinec/Weissrussland deportiert und dort nach der Ankunft ermordet.
Über das weitere Leben von Annie Landauer-Spooner ist bislang wenig bekannt.
Annie Rose Spooner, geb. Landauer, starb am 20. November 1994 in Letchworth Herts bei Stevenage, Hertfordshire/England.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937–1938; Österreichisches Staatsarchiv OeStA/AdR/E-uReang/VVSt/VA 8791; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 429; www.genteam.at; www.ancestry.de; www.doew.at; freundlicher Hinweis von Susanne Held, Wien 03/2022 und Roswitha Hammer, Wien 01/2023.
Herbert Posch