Heinrich Unger
Geb. am: |
12. Oktober 1914 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Heinrich UNGER, geb. am 12. Oktober 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Wilhelm Unger (Handelsvertreter) und Marie (geb. Neustadtl), wohnte in Wien 9, Mosergasse 8, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Germanistik.
Er war im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" als einer von wenigen am 27. Mai 1938 noch im Rahmen des 2% Numerus clausus für jüdische Studierende für die letzten fünf Wochen im Sommersemester 1938 formal zum Weiterstudium zugelassen, wurde aber letztendlich aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien ohne Abschluss zu verlassen.
Sein Vater Wilhelm konnte aus Wien flüchten und starb am 27. Oktober 1944 in Shanghai. Ob und wo Heinrich Unger die NS-Zeit überleben konnte, ist bislang nicht bekannt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 492; www.genteam.at.
Herbert Posch