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Friederike Zucker (verh. Raphael)

Geb. am: 22. Februar 1915
Fakultät: Philosophische Fakultät
Kategorie: Vertriebene Studierende
Friederike ZUCKER, geb. am 22. Februar 1915 in Brünn, Mähren/Österreich-Ungarn [Brno/Tschechische Republik] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Josef Zucker (Kaufmann), wohnte in Wien 20, Greiseneckergasse 22/6, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Romanistik. Sie hatte sich am 8. Oktober 1937 zu den Abschlussprüfungen ("Rigorosen") angemeldet und am 30. Oktober 1937 das erste Rigorosum bestanden. Nach dem "Anschluß" beantragte sie im Sommersemester 1938 die Zulassung zum Weiterstudium im Rahmen des 2%-Numerus clausus für jüdische Studierende, was aber abgelehnt wurde. Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen, konnte nicht mehr zur letzten Prüfung antreten und musste die Universität Wien ohne Studienab-schluss verlassen. Sie musste aus Wien flüchten und konnte noch rechtzeitig nach England/Großbritannien emigrieren. Sie heiratete im Oktober 1939 in Edmonton, Essex, den Engländer Ralph Raphael (1910–1986) und lebte mit ihm, seinen Eltern Marie Raphael (1885-1982) und Harris Raphael (1880-1955) und seinem Bruder Alexander S. Raphael (1914-1972) bis Ende der 1940er in 90, Burford Gardens, Southgate, Wood Green, Greater London. Im März 1947 kam ihr Sohn Leslie zur Welt und 1948 übersiedelte die Familie nach Denver, Colorado, USA. Sie starb in den 1990ern in Colorado und ist bestattet in Mount Nebo Memorial Park, Aurora, Colorado/USA.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 504, www.ancestry.de.


Herbert Posch


Nationale von Friederike Zucker, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Friederike Zucker, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien
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