Wilhelm Viktor Öhl
Geb. am: |
28. Dezember 1881 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Doktorgradaberkennung |
Wilhelm Viktor ÖHL, geb. am 28. Dezember 1881 in Wien, Sohn von Leopold Öhl (Hauptmann der k.u.k. Armee) und dessen Ehefrau Charlotte, geb. Schönbichler, besuchte das Gymnasium des Benediktinerstifts Melk/Niederösterreich und studierte anschließend Philosophie, Germanistik und allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Am 1. Februar 1906 promovierte er in Germanistik an der Philosophischen Fakultät und erwarb damit den Grad eines Dr. phil. (Dissertation: 'Die Gestalt der sündigen Maria Magdalena in der Legende und dem Drama des Deutschen Mittelalters'). Öhl war ab 1906 Mitredakteur des "Gral". Er widmete sich daneben Studien des Rechts und der orientalischen Sprachen und wurde 1911 Beamter der Universitätsbibliothek Wien.
1912 heiratete er die Schriftstellerin Ilse Franke und wurde außerordentlicher Professor für germanische Philologie an der Universität Freiburg/Schweiz. 1917 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt, 1932 bis 1933 war er außerdem Rektor der Universität.
Am 13. März 1943 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Wilhelm Viktor Öhl blieb in seiner Position als ordentlicher Professor bis zu seinem Tod am 11. Mai 1950 in Freiburg.
Erst 12 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 13. Mai 1955 (posthum) wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Lit.:
Historisches Lexikon der Schweiz, Bern.