Geb. am: | 07. Juni 1904 |
Fakultät: | Philosophische Fakultät |
Kategorie: | Vertriebene WissenschafterInnen |
Adolf Leo OPPENHEIM, geb. 7. Juni 1904 in Wien, war 1938 Assistent und Bibliothekar am Orientalischen Institut (Leitung: Prof. Viktor Christian) an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien.
Er hatte 1933 an der Universität Wien promoviert, arbeitete anschließend als Bibliothekar am Institut und wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und schon am 22. März 1938 beurlaubt und später entlassen. Stattdessen wird Pd. (ao.Prof.) Erich Frauwallner vom Mittelschuldienst abgezogen und dem Orientalischen Institut zugeteilt.
Adolf Leo Oppenheim konnte über Frankreich 1941 in die USA emigrieren. Auch seine Frau Elisabeth, geb. Munk (1911-1993) - sie waren seit 1930 verheiratet - gelang die Flucht, während seine Eltern in Theresienstadt 1942 bzw. 1943 umkamen.
Oppenheim arbeitete erst in New York (1941/42 an der Public Library, 1944-47 am Asia Institute) und Philadelphia (1945 an der Johns Hopkins University, 1945/46 am Dropsie College).
Er war ab 1947 für das Oriental Institute/University of Chicago tätig (ab 1949 als assistant, ab 1950 als associate ab 1954 als full professor bis zu seiner Emeritierung 1973). Er war ein bedeutender Assyrologe und Mitherausgeber bzw. später verantwortlicher Herausgeber des Chicago Assyrian Dictionary.
Er starb am 21. Juli 1974 in Berkeley, CA/USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Rektoratsakten, wikipedia; Robert D. Biggs, J. A. Brinkman (Hg.), From the Workshop of the Chicago Assyrian Dictionary. Studies Presented to A. Leo Oppenheim. Chicago 1964, Eerle Leichty, in: Journal of the American Oriental Society 95, 1975, 369–370; Hermann Hunger in DNB 1999.
Herbert Posch