| Geb. am: | 02. Oktober 1914 |
| Fakultät: | Philosophische Fakultät |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Ernst Theodor OBERWEGER, geb. am 2. Oktober 1914 in Wien (heimatberechtigt in Siebenhirten/Niederösterreich, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Mag.pharm. Moriz (Moses) Oberweger (1882-1950?, Apotheker) und Regina Oberweger, geb. Löwy (1891-?), wohnte in Wien 3, Sechskrügelgasse 10/6, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Pharmazie und Chemie (Abgangszeugnis vom 10. Mai 1938).
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er musste aus Wien fliehen und es gelang ihm, als Student nach Palästina zu emigrierenam, wo er am 18. Juli 1938 im Hafen von Tel Aviv ankam.
In Wien wurde die Wohnung der Familie enteignet ("arisiert") und die Eltern mußten ab Mai 1939 in einem Untermietzimmer bei einem Freund in Wien 3, Löwengasse 38/10 auf die beantragte Ausreise in das britische Mandatsgebiet Palästina [Israel] abwarten. Der Vater konnte als Jude seine Arbeit in einer Apotheke im 18. Bezirk nicht weiter fortsetzen und war entlassen worden. Den Eltern gelang im November 1939 ebenfalls die Ausreise nach Palästina.
Ernst Theodor Oberweger hatte am 8. Dezember 1939 in Jerusalem die 1919 in Krakau geborene Irene Pommer geheiratet und sie hatten zwei Kinder. Ab 21. April 1942 diente er in der Britischen Armee und er und seine Frau wurden am 29. März 1946 in Palästina eingebürgert.
Ernst Theodor Oberweger starb 1993 in Israel.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 445; www.genteam.at, www.myheritage.at; freundlicher Hinweis von Gabriele Stawa, Wien 06/2023.
Herbert Posch
