| Geb. am: | 16. August 1919 |
| Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Alfred NUSSBAUM, geb. am 16. August 1919 in Lemberg [Lwów]/Polen [Lwiw|Львів/Ukraine] (heimatberechtigt in Zbaraż/Polen [Sbarasch|Збараж/Ukraine], Staatsbürgerschaft 1938: Polen), Sohn von Josef Mendel Ignac Nussbaum (?-1920, ÖBB Bahnbeamter) und Rosa Nussbaum, geb. Nussbrecher (1884-?), lebte mit seiner Mutter seit 1927 in Wien und sie wohnten in Wien 4, Waaggasse 5/I/5.
Er ging ins Gymnasium und absolvierte gleichzeitig den Werbegrafikkurs an der Wiener Handelsakademie und einen zweijährige Ausbildung zum Gebrauchsgraphiker und Plakatmaler bei Prof. Klotz-Dürrenbach. Er hatte im Sommer 1937 die Reifeprüfung (Matura) am Realgymnasium in Wien 1 abgelegt und anschließend begonnen Medizin zu studieren. Er war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 1. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 14. Mai 1938 als gültig angerechnet).
Alfred Nussbaum musste aus Österreich fliehen und er versuchte mit Hilfe der Auswanderungsstelle der Israelitischen Kultusgemeinde nach Argentinien auszuwandern, was vorerst nicht gelang, er konnte aber noch rechtzeitig in das britische Mandatsgebiet Palästina [Israel] emigrieren, wo er vorerst einen staatenlosen Flüchtlingsstatus hatte.
Er heiratete am 3. Jänner 1939 Margit Miriam Nussbaum, geb. Hirschenhauser (1918-2006) in Griechenland und sie hatten fünf Kinder: Christopher Victor Thomas Nussbaum (1954-2017), Irene Henrietta Nussbaum (1959-1986), Mrs. Cook, Mrs. Brent und Mrs. Jones.
1948 verließ er Palästina und übersiedelte nach England. 1953 studierte er am Rochester College of Art in England und war 1954-1959 Lehrer an einer Secondary School in Bristol. Er arbeitete als expressionistischer Maler und Lehrer.
Alfred Nussbaum starb am 16. Februar 2004 in Hertfordshire, England.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 444; freundlicher Heinweis von .
Herbert Posch
