Geb. am: | 22. Jänner 1915 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Elise NASSAU, geb. am 22. Januar 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Dr. Oskar Nassau (Rechtsanwalt) und Jenni Nassau, geb. Fischer, wohnte in Wien 8, Lange Gasse 14, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert.
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Ihr Vater Dr. Oskar Nassau (1881-1940) musste seine Rechtsanwaltskanzlei in Wien 1., Sailerstätte 22 schließen, wurde nur noch als "jüdischer Konsulent in der Ostmark" an der Privatadresse zugelassen und starb im Mai 1940 im Spital der Israelitischen Kultusgemeinde.
Elise Nassau und ihre Mutter Jenni wurde am 24./25. September 1942 von Wien 2, Franz-Hochedlinger-Gasse 8 nach Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert und von dort am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz [Oświęcim/Polen].
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 442; DÖW 2001; www.yadvashem.org [März 2006]; INSTITUT THERESIENSTÄDTER INITIATIVE/DÖW 2005, 385; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 255f. (²2022, 433)
Herbert Posch