Geb. am: | 10. Dezember 1916 |
Fakultät: | Philosophische Fakultät |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Adele MONTESER (verh. WARDLE), geb. am 10. Dezember 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Theodor Monteser (1881-1956, Redakteur der Zeitschrift 'Die Stimme') und Frieda Monteser, geb. Bratter (1885-1939, freie Journalistin), wohnte in Wien 9, Grundlgasse 1.
Nach der Matura am Gymnasium Albertgasse und einem Gastsemester (Sommersemester 1937) an der University of Exeter/England war sie zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Kunstgeschichte und Germanistik.
Bereits wenige Tage nach dem "Anschluss" emigrierte sie über Italien nach Frankreich, wo sie einige Monate auf ihre Ausreise warten musste. Da ihre Mutter aufgrund ihrer Tätigkeit für die amerikanischen Zeitschriften "Die Hausfrau" und "Das goldene Buch" gute Kontakte in den USA hatte, konnte Adele Monteser nach Erhalt eines Ausreisevisums 1940 über Holland mit dem Schiff in die USA ausreisen. Sie konnte ihr Studium nicht mehr fortsetzen und arbeitete in New York zunächst als Sekretärin, dann als Autorin und Journalistin in New York/USA. Sie war von 1945-1949 verheiratet und hatte eine Tochter, Diana Monteser Wardle, später verh. Kohn. Adele Montester begann noch in ihren 50er mit Sporttauchen und verfasste Reiseberichte und engagierte sich im Tierschutz. Sie besuchte Wien später noch öfter, konnte sich aber nicht mehr vorstellen zurückzukommen.
Sie starb am 31 Oktober 2012 in New York City.
Die Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" (22.1.-14.5.2010) am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien erinnert an Adele Monteser und 20 weitere ehemalige Studierende der Universität Wien mit Schwerpunkt im Fach Kunstgeschichte.
Lit.: Interview am Austrian Heritage Collection am Leo Baeck Institute New York, 2008 [AHC 1453]; Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" 2010, freundlicher Hinweis ihrer Tochter Monteser Diana Kohn, 2013; KNIEFACZ/POSCH 2017c.
Katharina Kniefacz