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Josef M. Lille

Geb. am: 19. Februar 1902
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende

Dr.med. Josef Markus LILLE, geb. am 19. Februar 1902 in Kozlow/Polen (heimatberechtigt in Kozlow/Polen, Staatsbürgerschaft: Polen), Sohn von Moses Lille (arbeitslos) und Taube Lille (1873-1932), wohnte in Wien 2, Haidgasse 14/17, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert.

Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 2. Juni 1938 als gültig angerechnet).

Er musste aus Wien fliehen und konnte noch rechtzeitig nach Frankreich emigrieren und lebte in Billom, Puy de Dôme, Auvergne, wurde aber am 16. Dezember 1943 in Paris verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar/Deutschland deportiert (24. Jänner 1944, Häftlingsnummer 42942) und von  dort am 24. Februar 1944 in das Konzentrationslager  Flossenbürg (Häftlingsnummer 6963) bei Hamburg/Deutschland deportiert.
Möglicherweise hat er überlebt, aber über sein weiteres Leben ist derzeit nichts bekannt.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938; Arolsen Archiv 1.1.8.3.68.373 Häftlingsunterlagen KZ Flossenbürg, 1.1.5.3.300 344 und 1.1.5.3 ID 5282574 Häftlingsunterlagen KZ Buchenwald; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 430; www.ancestry.de; freundlicher Hinweis Mag.a Edith Heller, Wien 11/2022.


Herbert Posch


Nationale von Josef M. Lille, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Josef M. Lille, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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