Gisela Lewin
Geb. am: |
20. August 1913 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Gisela LEWIN, geb. am 20. August 1913 in Kuty, Galizien/Österreich-Ungarn [Polen, heute Кути/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Josef Lewin (1884–1941, Beamter) und Bassie Lewin (1890–1941), wohnte in Wien 3, Untere Weißgerberstraße 5/6, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 3. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Romanistik.
Nach dem "Anschluss" im März 1938 war sie aus rassistischen Gründen gezwungen ihr Studium abzubrechen - nachdem auch ihr Antrag abgelehnt worden war, zumindest noch drei Monate im Rahmen des 2%-numerus clausus für jüdische Studierende weiter studieren zu können und musste die Universität Wien umgehend verlassen
Gisela Lewin musste aus Wien flüchten und konnte noch rechtzeitig mit einem
domestic service permit (
Dienstmädchenvisum) nach England/Großbritannien emigrieren und lebte und arbeitete 1939 in Wolverhampton und wurde damals von der Internierung als
enemy alien ausgenommen.
Ihre Eltern konnten nicht mehr rechtzeitig aus Wien fliehen und wurden am 28. November 1941 von ihrer Wohnung in Wien 3, Untere Weißgerberstraße 5 in das Ghetto in Minsk/Weißrussland deportiert und dort ermordet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 429.
Herbert Posch