Fiszel Lewkowicz (Ephraim Lahav)
Geb. am: |
29. Mai 1916 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Fiszel LEWKOWICZ (Ephraim LAHAV), geb. am 29. Mai 1916 in Warschau [Warszawa]/Polen (heimatberechtigt in Warschau/Polen, Staatsbürgerschaft: Polen), jüngstes der sieben Kindern von Josef Lewkowicz (1880-1971, Kaufmann in Wien) und Chaya Lewkowicz, geb. Kozlowski/Koslowsky (1878-1942), wohnte in Wien 2, Große Sperlgasse 33/9, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Chemie und Botanik.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er musste aus Wien flüchten und konnte nach einer Verhaftung im Zuge der Novemberpogrome aber Ende 1938 Österreich verlassen und im Jänner 1939 nach Palestina [Israel] einreisen. Dort konnte er sein Chemiestudium an der Hebräischen Universität Jerusalem fortsetzen und abschließen und den Doktorgrad erwerben. Er änderte seine Namen in Ephraim Lahav und heiratete in Palästina die ebenfalls aus Wien emigrierte Paula Gottlieb (Pnina פנינה Lahav להב, sie war schon 1936 mit ihrer Familie aus Österreich nach Palästina ausgewandert).
Später war er in diplomatischer Mission tätig: Von 1956 bis 1962 war er wissenschaftlicher Berater in der Israelischen Botschaft in Washington D. C./USA und nach der Aufnahme der politischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland 1968 war er mehrere Jahre an der israelischen Botschaft in Bonn tätig. Danach verbrachten er und seine Frau etwa 20 Jahre in Frankfurt am Main, wo er für die Hebräische Universität Jerusalem tätig war.
1992 zogen er und seine Frau zurück nach Israel.
Dr. Ephraim Lahav, geb. Fiszel Lewkowicz, starb am 9. Juni 2009 im Alter von 93 Jahren in Petah Tikva, Center District, Israel.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1935-1938, PHIL GZ 1 ex 1937/38; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 429; freundlicher Hinweis seiner Enkelin Dr. Michal Entin-Meer, Israel 11/2021; www.geni.com.
Herbert Posch