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Gertrud Lemberger (Monath)

Geb. am: 07. Juni 1914
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Gertrud LEMBERGER (verh. MONATH), geb. am 7. Juni 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), war die Tochter von Siegfried Lemberger (geb. am 8. Mai 1884, Kaufmann und Filmproduzent) und dessen Ehefrau Ella geb. Soyka (geb. am 21. Februar 1891 in Wien). Die Familie wohnte in Wien 7, Neubaugasse 23/16.
Während ihres Studiums lernte Gertrud Lemberger ihren späteren Ehemann Josef (später José) Monath (1913-2003) kennen, der 1937 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien abschließen konnte und noch kurz vor dem "Anschluss" 1938 in die Kanzlei seines Vaters eintrat.
Gertrud Lemberger war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 9. Studiensemester inskribiert. Auch ihrer späterer Schwager Eugen (Hans) Monath (1915-2002) wurde 1938 als Studierender von der Medizinischen Fakultät der Universität vertrieben. Gertrud Lemberger und Josef Monath heirateten 1938 in Wien im Seitenstettener Tempel. Nach Erhalt der notwendigen Ausreisepapiere reiste das Paar im Juli 1938 zunächst nach Triest. Von dort emigrierten sie per Schiff nach Buenos Aires/Argentinien, wo sie am 22. August 1938 ankamen.
Ihre Eltern Siegfried und Ella Lemberger wurden später in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie 1942 ermordet wurden. In Buenos Aires arbeitete Gertrud Monath als Krankenpflegerin in einem Sanatorium, José Monath zunächst als Hilfsarbeiter, später als Buchhalter. Den Beruf des Rechtsanwalts konnte er in der Emigration nicht mehr ausüben.
1947 wurde der gemeinsame Sohn Thomas geboren. 
Gertrud Monath arbeitete später als Vertreterin für einen Fachzeitschriftenverlag. 
Sie starb im Februar 1996 in Buenos Aires.


Lit. freundliche Auskunft von Gert Tschögl, Burgenländische Forschungsgesellschaft, Eisenstadt 2015; Gert TSCHÖGL, Barbara TOBLER, Alfred LANG, Hg., Vertrieben. Erinnerungen burgenländischer Juden und Jüdinnen, Wien 2004, 165-170; Josef KLAMPFER, Das Eisenstädter Ghetto. (=Burgenländisches Landesarchiv, Hg., Burgenländische Forschungen, Heft 51), Eisenstadt 1966; Video-Interview von Gert Tschögl mit José Monath, Buenos Aires 2001 (teilweise online); Kurzportrait zu José Monath auf der Homepage der Burgenländischen ForschungsgesellschaftDokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Datenbank Shoah-Opfer [Ella Lemberger]; geni.com.


Katharina Kniefacz


Nationale von Gertrud Lemberger, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Gertrud Lemberger, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Gertrud Lemberger, Wintersemester 1937/38 (2. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Gertrud Lemberger, Wintersemester 1937/38 (2. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Gertrud Lemberger, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Gertrud Lemberger, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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