Otto Langbein
Geb. am: |
07. Oktober 1910 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Doktorgradaberkennung |
Otto LANGBEIN, geb. am 7. Oktober 1910 in Wien, hatte am 16. Mai 1935 an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. phil. in Geographie erworben (Dissertation: 'Die national-autonomen Einheiten im räumlichen Aufbau der Sowjet-Union. Eine politisch-geographische Betrachtung [erschien auszugsw. im Geograph. Jahresbericht Österreich, Bd. 18, 1935]'). Er leitete während seines Geographiestudiums Anfang der Dreißigerjahre den Roten Studentenbund in Wien.
Am 14. Juli 1942 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt. Sein Bruder Hermann Langbein überlebte das KZ Auschwitz [Oswiecim].
Er leitete die "Wörterbuchstelle" im Österr. Bundesverlag, Zentralsekretär der Österreichisch-sowjetischen Gesellschaft.
Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Lit.: KNIEFACZ/POSCH 2017a.
Herbert Posch