Geb. am: | 12. Jänner 1906 |
Fakultät: | Philosophische Fakultät |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Margarethe KNÖPFLER, geb. am 12. Jänner 1906 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Arnold Knöpfler (Kaufmann, 1877-18.09.1937) und Wilhelmine Knöpfler (gest. 1961), wohnte in Wien 2., Praterstraße 64. Sie hatte 1917-1923 das öffentliche Mädchen-Lyceum Luithlen in Wien 1, Tuchlauben 14, besucht und dort 1923 die Reifeprüfung abgelegt (die aber nicht zu Universitätsstudien berechtigte).
Sie wandte sich dann der Gymnastik und dem künstlerischen Tanz zu und begann ab Herbst 1929 sich auf die Ergänzungsprüfung für die Reform-Realgymnasiumsreifeprüfung vorzubereiten, die sie am 16. Februar 1931 als Externistin am Bundesrealgymnasium in Klosterneuburg/Niederösterreich erfolgreich ablegte.
Anschließend begann sie im Sommersemester 1931 an der Universität Wien Philosophie, Psychologie und Ethnologie zu studieren und war zuletzt im Wintersemester 1934/35 an der Philosophischen Fakultät inskribiert und erhielt im Mai 1935 das Absolutorium.
Sie arbeitete bei Prof. Charlotte Bühler und Karl Bühler am Psychologischen Institut mit. Im Rahmen von Charlotte Bühlers Lebenspsychologie entstand dort auch Knöpflers Dissertation "Die Einstellung zum Tod im Ablauf des menschlichen Lebens" (Betreuer*in: Charlotte Bühler, Robert Reininger), die am 26. Mai 1937 approbiert wurde.
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Prüfungsverfahren abzubrechen und die Universität Wien trotz approbierter Dissertation ohne Studienabschluss zu verlassen. Sie war römisch-katholisch getauft, aber ihr 1937 verstorbener Vater war Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft gewesen, weshalb sie nach NS-Definition als "Mischling 1. Grades galt.
Sie starb in Wien im Juni 1979 und wurde am 12. Juli 1979 am Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1932-1938, Rigorosenakt und -protokoll PHIL 13482, PHIL GZ 37 ex 1967/68; www.friedhoefewien.at; IKG-Wien-Friedhofsdatenbank.
Herbert Posch