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Julius Erich Klinger

Geb. am: 21. Dezember 1904
Fakultät: Juridische Fakultät
Kategorie: Doktorgradaberkennung
Julius Erich KLINGER, geb. am 21. Dezember 1904 in Wien als Sohn von Dr. Norbert (1865-1941) und Seraphine Klinger (1871-1943), hatte an der Juridischen Fakultät der Universität Wien von 1928-1927 ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert und promovierte am 20. Dezember 1927 und erwarb den akademischen Grad eines Dr. iur. Er war seit 1934 Rechtsanwalt, hatte seine Kanzlei in Wien 1., Schottenring 9 (gem. m. seinem Vater Dr. Norbert Klinger) und war Mitglied der Niederösterreichischen Rechtsanwaltskammer. Am 14. Oktober 1936 heiratete er in Wien die Pianistin Charlotte Haftel recte Kornblüh (geschiedene Morgenstern) aus Lemberg/Polen [Lwiw/Ukraine]. Nach dem "Anschluss" 1938 wurde er aus der Rechtsanwaltskammer "ausgetragen" und emigrierte gemeinsam mit seiner Frau und ihrem Sohn aus erster Ehe, Wilhelm (später Wiliam) Klinger, 1939 nach Breward in North Carolina, USA. Am 8. Mai 1941 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt. Erst 62 Jahre nach der Aberkennung und sehr lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad  am 10. April 2003 feierlich wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung posthum für 'von Anfang an nichtig' erklärt. Er starb im Jänner 1984 in New York/USA, sein Frau Charlotte erst 2006. Lit.: POSCH/STADLER 2005SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 204; GAUGUSCH 2011, 1423ff.; freundlicher Hinweis von Susanne Pils, Wien 2017; geniNachruf Charlotte Klinger in der NY Times.

Herbert Posch


Julius Erich Klinger, Wiederverleihung vom 10. April 2003, Promotionsprotokoll Juridische Fakultät 1924-1939, Foto: Herbert Posch, (c) Archiv Universität Wien

Julius Erich Klinger, Promotionseintrag mit Aberkennung, Promotionsprotokoll Juridische Fakultät 1924-1939, Foto: Herbert Posch, (c) Archiv Universität Wien

Julius Erich Klinger, Nationale 1926/27, Foto: Herbert Posch, (c) Archiv Universität Wien
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