Herbert Klaar
Geb. am: |
28. November 1917 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Herbert Friedrich KLAAR, geb. am 28. November 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Stefanie und Leopold Klaar (Prokurist a.D., Privatbeamter), wohnte in Wien 5, Wiedner Hauptstraße 98/Nikolsdorfergasse 1, war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert.
Er galt als 'Mischling 1. Grades' und konnte sein Studium – bei jederzeitigem Widerruf – vorläufig fortsetzen und es am 19. Februar 1940 noch abschließen. Mit dem Doktordiplom erhielt er aber nicht die Bestallung zum Arzt sondern vielmehr gleichzeitig Berufsverbot im gesamten Dritten Reich, was auch auf dem Diplom vermerkt wurde.
Allerdings war er laut Reichsärzteregister aber ab 10. August 1940 dienstverpflichtet als Arzt in Dornhennersdorf-Weigsdorf/Sachsen [Strzegomice-Wigancice Żytawskie/Polen], ab 6. Dezember 1940 in Pulsnitz/Sachsen, ab 17. Jänner 1941 in Schönbach/Sachsen und wurde dann 1941 zum Arztnotdienst in Sachsen einberufen.
Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde er ab Juli 1945 praktischer Arzt mit Schwerpunkt Homöopathie mit Praxis in Wien 5., Nikolsdorfergasse 1, war nebenamtlich als Schularzt tätig und wurde 1984 zum "Medizinalrat" ernannt.
Er starb am 13. März 2003 in Wien.
Lit.: Archiv der Universität Wien: Nationale MED 1937-1949, Rektorat GZ 464 ex 1938/39, MED GZ 1115 ex 1939/40, Promotionsprotokoll MED 1929-1941, Nr. 5012; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 157, 416; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; Lehmanns Adressanzeiger; Friedhofsauskunft; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer, Wien 07/2019.
Herbert Posch