Heinrich Joseph
Geb. am: |
25. Februar 1875 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Heinrich JOSEPH, geb. am 25. Februar 1875 in Gablonz/Jablonec, gest. am 25. Jänner 1941 in Wien, war ao. Prof. (tit. o. Prof.) für Zoologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien.
Er wurde im Nationalsozialismus aus politischen Gründen verfolgt und 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.
Joseph, Sohn eines Exporteurs, besuchte das II. Neustädter Deutsche Gymnasium in Prag und studierte anschließend an der Deutschen Universität Prag Medizin,
[1] wobei er während seines Studiums für drei Jahre Demonstrator am Zoologischen Institut war.
[2] 1898 promovierte er zum Doktor der gesamten Heilkunde und nahm im gleichen Jahr seine Tätigkeit als Assistent am II. Zoologischen Universitätsinstitut in Wien auf. 1901 habilitierte er sich als Privatdozent für Zoologie und vergleichende Anatomie.
[3] 1909 folgte der Aufstieg zum Extraordinarius, während er 1919 den Titel eines o. Prof. erhielt.
[4]
Nach seiner Versetzung in den Ruhestand 1934
[5] (im gleichen Jahr hatte er das Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens erhalten)
[6] lehrte er weiterhin – von nun als Honorarprofessor – an der Universität Wien.
[7] Nach dem "Anschluss" wurde Joseph entlassen, wobei die Akten keine näheren Informationen zu den Gründen beinhalten.
[8] Er beging im Jänner 1941 Selbstmord.
Joseph beschäftigte sich vordergründig mit der vergleichenden Anatomie, der Histologie, der Entwicklungsgeschichte, der Zellenlehre sowie der Protozoenkunde. Er war korrespondierendes Mitglied der deutschen Akademie für Wissenschaft, Kunst und Literatur in Prag und fungierte über 14 Jahre hinweg als Sekretär der volkstümlichen Universitätskurse in Wien, wobei er auch selbst eine Vielzahl an Referaten hielt.
[9]
Lit.: Archiv der Universität Wien/PH PA 3866; MÜHLBERGER 1993, 42; CZEIKE Bd. 3 1994; ÖBL Bd. 3 1965; PLANER 1929.
[2] UA, PA, fol. 60, Kommissionsbericht zur Ernennung zum ao. Prof., 12. 5. 1909.
[6] Ebd., fol. 16, BMU an PHIL Dekanat, 27. 12. 1934.
[7] Vgl. UA, PA, fol. 15, BMU an PHIL Dekanat, 4. 4. 1935.
[8] Ebd., fol. 16, BMU an PHIL Dekanat, 27. 12. 1934.