Bernhard Jerusalem (Jensen)
Geb. am: |
26. Dezember 1915 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Bernhard "Bobby" JERUSALEM (später JENSEN), geb. am 26. Dezember 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), war der Sohn von Alfred Jerusalem (Prokurist, Privatbeamter) aus zweiter Ehe mit Elisabeth (Liesl) geb. Wolf und wohnte in Wien 7, Lerchenfelder Straße 117/13.
Nach der Reifeprüfung am Reformrealgymnasium in Wien 8 nahm er im Wintersemester 1933/34 ein Studium der Medizin an der Universität Wien auf.
Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 9. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 25. Mai 1938).
Seinem älteren Halbbruder
Fritz Jerusalem (Jensen) wurde während der NS-Zeit der an der Universität Wien erworbene Doktorgrad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Bernhard Jensen konnte nach New York/USA emigrieren und heiratete dort 1939 die spätere Professorin für Geschichte an der University of Wisconsin-Madison,
Gerda Kronstein (später verh. Lerner, 1920-2013). Er verhalf ihrer Familie zur Emigration in die USA. Die Ehe wurde bereits 1940 wieder geschieden.
Am 19. Juni 1942 heiratete er in New York/USA in zweiter Ehe Maria geb. Wolheim (1923-2014).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Bernhard Jensen nach Wien zurück und konnte sein Medizinstudium an der Universität Wien fortsetzen und am 7. April 1949 abschließen. Nach der Rückkehr nach Wien wurden die Töchter Monika (1946-2009) und Elisabeth (geb. 1951) in Wien geboren. Am 20. November 1958 folgte die Scheidung der Ehe.
Noch im selben Jahr heiratete Dr. Bernhard Jensen Dr. Hedwig Jensen. 1961 wurde ihre gemeinsame Tochter Shoshana Jensen (verh. Duizend) geboren.
Bernhard Jensen starb am 22. März 1961 im Alter von 45 Jahren in Campitello di Fassa in Trentino-Südtirol/Italien und wurde am 5. April 1961 am Friedhof Döbling in Wien 19 beerdigt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1933-1938, Promotionsprotkoll M 33.14, Nr. 2247; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 411; www.geni.com; Friedhöfe Wien/Verstorbenensuche.
Katharina Kniefacz