Julius Hornik
Geb. am: |
04. April 1911 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Julius HORNIK, geb. am 4. April 1911 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Markus Hornik (Handelsvertreter), wohnte in Wien 6, Webgasse 11, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Juridischen Fakultät im 9. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Julius Hornik emigrierte anfangs in die Schweiz und später weiter nach Lyon/Frankreich wo er auch seine Verlobte aus Wien wieder traf, Maria Schlinszky. Da sie in Frankreich nicht heiraten konnten emigrierte er weiter nach Großbritannien, wo er am 23. April 1939 ankam. Zwei Monate später kam auch seine Verlobte in England an und kurz drauf heirateten die beiden dort.
Julius Hornik konnte ohne Abschluss keine Anstellung als Jurist finden und arbeitete anfangs als Schneiderlehrling in England, doch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden beide im Mai 1940 als "enemy aliens" interniert und in ein Internierungslager auf der Isle of Man gebracht.
Nachdem er im Oktober 1943 wieder entlassen worden war, arbeitete er für zwei Jahre als Lohnbuchhalter für eine Londoner Firma.
1953 übersiedelte er mit seiner Frau und ihren beiden Kindern nach 18 Oaklands Close in Petts Wood in Kent/England, wurde General Manager einer Londoner Firma für Gartenmöbel und Schirme und wurde am 11. Dezember 1956 als britischer Staatsbürger eingebürgert.
Sein Vater und sein Bruder wurden vermutlich Opfer des Nationalsozialismus.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 408; freundlicher Hinweis von Mark Kosky, Großbritannien 10/2019.
Herbert Posch