Margit Alice Bardach-Chlumberg (Halsey)
| Geb. am: |
07. Mai 1918 |
| Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
| Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Margit Alice BARDACH-CHLUMBERG (später verh. HALSEY), geb. am 7. Mai 1918 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich) als Tochter von Hermann Bardach Chlumberg (, geb. 1880, Rechtsanwalt) und dessen Ehefrau Josefine, wohnte in Wien 8, Skodagasse 21. Nach der Reifeprüfung inskribierte sie im Wintersemester 1936/37 an der Universität Wien. Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Chemie.
Margit Alice Bardach-Chlumberg musste ihr Studium nach den „Anschluss“ zwangsweise abbrechen. Sie emigrierte am 28. März 1939 aus Österreich und kam am 4. Mai 1939 in Australien an. Beide Eltern wurden Opfer des Shoah.
In Australien arbeitete Bardach-Chlumberg zwischen 1939 und 1940 zunächst als Hausgehilfin und Apothekengehilfin. 1940 begann sie eine Ausbildung als Krankenpflegerin an der Training School for Nurses am Prince Henry Hospital in Little Bay, Sydney, und erhielt am 20. Juni 1944 ihr Diplom als Krankenschwester.
Margit Alice Bardach-Chlumberg wurde australische Staatsbürgerin und arbeitete zunächst als Krankenschwester. Sie heiratete den ebenfalls 1939 aus Wien stammenden Emigranten Thomas Hans Halsey (früher Halasi, geb. am 21. Juni 1913 in Wien, Absolvent der
Hochschule für Bodenkultur in Wien). Gemeinsam mit ihrem Ehemann lebte Margit Alice Halsey in Ainslie, einem Vorort von Canberra/Australien, und 1959 bis 1961 auch kurzzeitig in der Bundesrepublik Deutschland, wo Thomas Hans Halsey in seiner Funktion als Commonwealth public servant eingesetzt wurde.
Am 20. November 1956 stellte sie erstmals beim "Fonds zur Hilfeleistung an politisch Verfolgte, die ihren Wohnsitz und ständigen Aufenthalt im Ausland haben" (Hilfsfonds) einen Antrag auf Wiedergutmachung, zog diesen jedoch bald wieder zurück, da ihr Ehemann ebenfalls einen Antrag eingereicht hatte. Am 4. Jänner 1963 stellte sie dort einen neuerlichen Antrag auf Wiedergutmachung eines Ausbildungsschadens.
Nachdem ihr Ehemann Thomas Hans Halsey am 2. November 1974 verstorben war und sie nach Curtin, einen anderen Vorort Canberras, umgezogen war, stellte sie am 3. März 1977 einen weiteren Antrag an den „Fonds zur Hilfeleistung an politisch Verfolgte (Hilfsfonds)“, der jedoch 1979 abgelehnt wurde.
Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 358; freundlicher Hinweis von Barbara Sauer, Wien 11/2015; Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik/06-Finanzen/Hilfsfonds; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 83 [Dr. Hermann Bardach-Chlumberg]; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.
Katharina Kniefacz
