Geb. am: | 22. September 1893 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene WissenschafterInnen |
Karl HITZENBERGER, geb. am 22. September 1893 in Laakirchen/Oberösterreich, gest. am 20. September 1941 in Wien, Sohn von Franz Hitzenberger (1861-1938, Beamter) und dessen Frau Walpurga, geb. Grafinger (1862-?), war 1938 Privatdozent tit. ao. Prof. für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Nach der Reifeprüfung am Gymnasium in Gmunden/Oberösterreich 1912 nahm er ein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien auf und promovierte am 10. Juli 1918 sub auspiciis Imperatoris zum „Dr.med.univ.“. Ab 1919 arbeitete er an der I. Medizinischen Universitätsklinik, wurde 1. Assistent des Leiters Prof. Hans Eppinger und leitete mehrere Jahre die Röntgenstation der Klinik. Hitzenberger wurde am 2. März 1925 für Innere Medizin habilitiert und erhielt am 3. September1934 den Titel – aber nicht die Position – eines außerordentlichen Professor. Seit 1925 führte er auch eine Arztpraxis als Internist in Wien 8., Lammgasse 12.
1936 wurde er an das Krankenhaus Rudolfsstiftung in Wien 3 berufen, wo er Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung wurde.
Er heiratete 1928 die Medizinstudentin und spätere Ärztin Anneliese Kosak (1905-2003), die 1931 zur "Dr.med.univ." promovierte, mit der er vier Kinder hatte: Gerhard (1929), Johanna (1931), Elisabeth (1933) und Franz-Jörg (1936).
Karl Hitzenberger wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen (seine Frau, wie ihr Mann römisch-katholisch, galt aufgrund eines jüdischen Großvaters mütterlicherseits als sogenannter "Mischling 2. Grades") und politischen (anti-nationalsozialistischen Einstellung) Gründen verfolgt, 1938 wurde seine Venia legendi widerrufen und er am 2. Dezember 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.
1940 wurde er als Leiter der 3. Medizinischen Abteilung im Wiener Allgemeinen Krankenhaus berufen, wurde kurze Zeit später noch Vorstand der dortigen 4. Medizinischen Abteilung, starb jedoch, erst 48-jährig, im September 1941 nach langer Krankheit, die mit seiner langjährigen Röntgentätigkeit in Zusammenhang stand.
Lit.: Archiv der Universität Wien, Senat S 304 Personalblatt, Senat S 305.63 Nekrolog; Ärztekammer Wien, Personalakt; MERINSKY 1980, 100; MÜHLBERGER 1993, 24; BLUMESBERGER 2002, 557f.; TRAGL 2007, 246; UB MedUni Wien/van Swieten Blog; freundliche Hinweise seiner Tochter Dr.in Johanna Kindermann, Wien 08/2013 und von Dr.in Barbara Sauer, Wien 11/2023.
Herbert Posch