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Marcel Back

Geb. am: 06. April 1916
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Marcel BACK, geb. am 6. April 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Ernst (Buchhalter) und Rachel Back, wohnte in Wien 2, Herminengasse 4, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 15. Dezember 1938). Er erinnert sich 1996 in einem Interview an folgendes Ereignis an der Universität Wien:
"Austria was always antisemitic. I remember for instance, when I had my physiology examination at medical school, my teachers remarked that I did my job excellently, and I liked physiology and so I asked him afterwards, 'Professor, would it be all right if I could work in your department?' and he looked at me and said 'Oh no, I have my people.'". Seine Eltern wurden nach Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert und später in Auschwitz [Oswiecim/Polen] ermordet. Marcel Back emigrierte illegal nach Frankreich und war in den Lagern Chambarend und Arandon in Frankreich interniert. Er versuchte sein Medizinstudium in Paris an der Sorbonne abzuschließen, was nicht möglich war, konnte dann an der Universität Lyon für ein Jahr - bis Kriegsausbruch - weiterstudieren
Back emigrierte später über Französisch Marokko (Casablanca) und Martinique nach Kuba, wo er nach vielen verschiedenen Aushilfsjobs in der Diamantenindustrie arbeitete. Im Juli 1946 ging er in die USA. Um seine Studien wieder aufzunehmen, erwarb er das geforderte englische Sprachbefähigungszeugnis. Zum Weiterstudium wurde er aber nicht in den USA, sondern in der Schweiz angenommen, inskribierte dort zwei Semester, dissertierte, bestand die 12 Abschlussprüfungen in sieben Monaten und erhielt den Grad des Dr. med.. Zurück in den USA wurde er zu einem Internship zugelassen und eröffnete eine Praxis in der Bronx, New York, wo viele spanischsprachige Einwanderer lebten. Marcel Back spezialisierte sich später in Ophthalmologie und arbeitete in der Bronx und später in Spring Valley, NY wo er seither lebte. Er starb am 19. April 1997.


Lit.: USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education, University of Southern California, Interview 14544 (26. Mai 1996, Spring Valley, NY, Interviewer: Jery Nejman); KNIEFACZ/POSCH 2017c.

Katharina Kniefacz und Herbert Posch


Nationale von Marcel Back, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Marcel Back, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Marcel Back, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Marcel Back, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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