Albert Hans Fuchs
Geb. am: |
25. Oktober 1905 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Doktorgradaberkennung |
Albert Hans FUCHS, geb. am 25. Oktober 1905 in Wien, gest. am 29. November 1946 in Wien, hatte am 31. Januar 1929 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. iur. erworben.
Er war Publizist und Rechtsanwalt, ein Schüler von Hans Kelsen. Er war Mitorganisator einer Hilfsstelle für deutsche EmigrantInnen in Wien. Im April 1938 emigriert er in die Tschechoslowakei und später weiter nach London. Im Exil schreibt er sein Hauptwerk 'Geistige Strömungen in Österreich 1867-1918'. Er war Mitglied der Gruppe der österreichischen Kommunisten in Großbritannien. Ab 1942 wirkte er in Kulturveranstaltungen des 'Free Austrian Movement' mit. Im Herbst 1946 kehrte er nach Wien zurück, starb jedoch kurz darauf an Kinderlähmung.
Am 8. Mai 1941 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Erst 62 Jahre nach der Aberkennung und sehr lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 10. April 2003 feierlich wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung posthum für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Lit.: Hans Albert FUCHS, Ein Sohn aus gutem Haus. (Autobiographie), London 1943; Hans Albert FUCHS, Geistige Strömungen in Österreich 1867-1918. Wien 1946 [Neuauflage Wien 1984]; Ulrich WEINZIERL, Albert Hans Fuchs (1905-1946). Ein Intellektueller im Exil, in: Helmut Konrad u. Wolfgang Neugebauer, Hg., Arbeiterbewegung - Faschismus - Nationalbewußtsein, Wien, München u. Zürich 1983, 315-30; POSCH/STADLER 2005.