Aurelia Frenkel (verh. Fund)
Geb. am: |
25. November 1915 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Aurelia FRENKEL (verh. FUND), geb. am 25. November 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von David Frenkel (geb. am 6. April 1887 in Buczacz/Polen; Kaufmann, Besitzer einer Autozubehörhandlung in Wien 7, Neustiftgasse 36) und dessen Ehefrau Esther Frenkel, geb. Reiss (geb. am 1. April 1884 in Adamovka/Polen), wohnte bis 24. März 1938 in Wien 7, Mechitaristengasse 5, anschließend in der Kellermanngasse 8/6.
Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Pharmazie und Chemie.
Nach einem erfolglosen Versuch Ende 1938 illegal in die Schweiz zu flüchten, gelang Aurelia Frenkel bald, alle nötigen Unterlagen für die Ausreise zu bekommen und offiziell in die Schweiz ausreisen. Sie emigrierte weiter nach Schottland/Großbritannien, wo sie zunächst als Dienstmädchen arbeitete und später ihr Studium der Pharmazie in Glasgow wieder aufnehmen und abschließen konnte. Sie heiratete Charles Fund (1908-2003) und emigrierte mit ihm in die USA, wo 1949 ihre Tochter Claire geboren wurde.
Der Besitz der Eltern David und Esther Frenkel - das Autozubehörgeschäft, das Warenlager und ein Wohnhaus in Wien 5, Schönbrunnerstraße 19 - wurde beschlagnahmt und 1942 endgültig "arisiert". Aurelia Frenkels Bruder Otto emigrierte nach Montreal/Kanada, ihre Eltern folgten über Rom/Italien und Rio de Janiero/Brasilien. Vater und Sohn führten nach dem Krieg gemeinsam ein Unternehmen in Montreal. Aurelias ältere Schwester Emily Frenkel, die bereits 1938 nach Schottland emigriert war, folgte später ebenso der Familie nach Montreal.
Aurelia Frenkel starb am 16. September 2009 in Brookline, Norfolk County, Massachusetts) und ist begraben im Sharon Memorial Park, Sharon, Norfolk County, Massachusetts, USA.
Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 386, 389; FRITSCH 2007; Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; Information von Mag. Lucinda Schmatz-Rieger, Wien, 2013; Jewish Heritage Collection (Charleston): Oral History-Interview mit ihrer Tochter Claire Fund, 26. October 2005.
Herbert Posch