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Josef Eisenberg

Geb. am: 28. November 1914
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende

Josef EISENBERG, geb. am 28. November 1914 in Budapest/Ungarn (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Abraham/Adolf Eisenberg (1887–1968, Holzhändler) und Czarne Eisenberg, geb. Kandel (1889–?). Die Eltern waren zwar schon 1912 nach Wien gezogen, doch war der Vater 1912–1921 als Offizier-Stv. der k.k. Armee in Bosnien-Herzogowina bzw. in Budapest-Ungarn eingesetzt und die Familie lebte erst ab 1921 endgültig in Wien 2, Am Tabor 18/12a. Josef Eisenberg studierte an der Universität Wien Medizin und war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert.

Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 17. Mai 1938).

Er musste aus Wien flüchten und konnte noch rechtzeitig nach Großbritannien emigrieren, wo er gemeinsam mit Mutter Czarné (1889–?), Bruder Egon (1917–1994) und Schwester Gertrude (Dvorkin, 1920–2016) 1939 in Hackney, London lebte und er als Hutmacherlehrling Geld verdienen musste. Sie wurden später als enemy aliens interniert und nach Kanada deportiert, Josef Eisenberg am 3. Juli 1940 mit der SS Hettrick, und konnten erst 1941/42 wieder nach Großbritannien zurückkehren, Josef Eisenberg am 25. Februar 1942.

Später emigrierten sowohl er als auch seine Eltern und Geschwister weiter in die USA und er wurde am 17. August 1954 US-Staatsbürger.

Er starb in Juni 1983 in New York, NY/USA.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 377; www.ancestry.de; www.myheritage.com.


Herbert Posch


Nationale von Josef Eisenberg, Wintersemester 1937/38 (Vorderseite), (Foto: Herbert Posch), © Archiv der Universität Wien

Nationale von Josef Eisenberg, Wintersemester 1937/38 (Rückseite), (Foto: Herbert Posch), © Archiv der Universität Wien
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