Fritz Deutscher
Geb. am: |
13. August 1914 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Fritz DEUTSCHER, geb. am 13. August 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich) war der Sohn von Cecilie Deutscher, die jung verwitwet (Ehemann fiel im ersten Weltkrieg), die mit den beiden Söhnen Fritz (geb. 1914) und Sigmund (geb. 1910) seit 1924 im neu errichteten Gemeindebau (Arch. Karl Alois Krist) in Wien 9, Rögergasse 6/I/3 wohnte.
Fritz Deutscher maturierte 1932 an der Realschule in Wien 9, Glasergasse 24 und inskribierte ab Wintersemester 1932/33 für zwei Semester an der Philosophischen Fakultät um das "Latinum" (Lateinergänzungsprüfung für Realschulabsolventen) zu machen, eine Voraussetzung für das Medizinstudium, das er ab dem Wintersemester 1933/34 begann. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 30. Juni 1938) und nach dem sogenannten "Anschluss" im Sommersemester 1938 noch im Rahmen des 2%-Numerus clausus für jüdische Studierende zum Weiterstudium bis Semesterende zugelassen, konnte sein Studium aber nicht mehr abschließen und wurde aus rassistischen Gründen ohne Studienabschluss von der Universität Wien vertrieben.
Am 30. Juli 1938 wurde auch die Gemeindewohnung aus rassistischen Gründen gekündigt und die Familie musste ausziehen und sich auf die Flucht vorbereiten.
Fritz Deutscher konnte fliehen und emigrierte. Er starb Ende der 1980er Jahre.
Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 374; Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL und MED; SAUER 2014, 58; freundlicher Hinweis seines Sohnes Jonathan Dexter, 2019.
Herbert Posch