Karl Citron

Geb. am:	24. Mai 1915
Fakultät:	Philosophische Fakultät
Kategorie:	Vertriebene Studierende

Karl CITRON, geb. am 24. Mai 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Mag. David Citron (Apotheker, 1921 verstorben) und der Anna Citron, wohnte in Wien 5, Margaretenstraße 166, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert studierte Pharmazie und belegte Vorlesungen in Pharmazie und Chemie. Nach dem Anschluss 1938 war er aus rassistischen Gründen gezwungen sein Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen. Auch die elterliche Apotheke "Zur Maria Heil der Kranken" in Wien 12., Albrechtsbergergasse 25, wurde sehr rasch nach dem "Anschluss" von einem nationalsozialistischen Mitarbeiter enteignet ("arisiert") und Karl Citron, seine Mutter Anna und seine Schwester Mag. Margarethe Citron (geb. 1912 später verh. Margaret Citron Fisher) mussten aus Wien flüchten.
Sie konnten mit dem Dampfschiff "SS President Harding", am 14. September 1938 von Hamburg in Richtung USA emigrieren und kamen am 24. September 1938 in New York City an, wo bereits ihr Onkel, Ernst Kulka lebte (815 Park Ave., New York City).

Karl Citron und die gesamte Familie wurden später amerikanische Staatsbürger, seine Mutter Anna konnte in der Nachkriegszeit von den USA aus nur in mühsamen Prozessen nach und nach die Rückstellung der Apotheke erreichenm kehrte aber nie mehr nach Österreich zurück und verkaufte die Apotheke 1950.

Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 372; Alfred Fehringer, Arisierung und Rückstellung von Apotheken in Österreich, Göttingen 2013, 175-177, 237; Ellis Island Passagierlistendatenbank.

Herbert Posch