Herman (Henry) Boral
| Geb. am: |
01. November 1905 |
| Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Herman (Henry) BORAL, geb. am 1. November 1905 in Wierzbovka/Polen (heimatberechtigt in New York/USA, Staatsbürgerschaft: USA), Sohn von Leon Boral (Kaufmann in Brooklyn/NY, USA), wohnte in Wien 9, Porzellangasse 50/13, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert (Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 19. Februar 1938 als gültig angerechnet). Er konnte sein Studium nach dem "Anschluß" an der Universität Wien nicht mehr fortsetzen.
Er reiste bereits während des Sommersemesters 1937 am 30. Mai 1937 in die USA und kam erst am 21 Jänner 1938 wieder nach Wien zurück, wohnte in Wien 9., Berggasse 13/I/8 und erlebte hier den "Anschluß" bevor er knapp zwei Wochen später am 24. März 1938 Wien in Richtung Basel/Schweiz verließ. Es ist unklar, wie lange er in Basel blieb, da er 1939 an der Universität Lausanne/Schweiz mit der französischsprachigen Dissertation "Des anomalies congénitales de la colonne vertébrale et du thorax" sein Medizinstudium noch abschließen konnte. Ab dem 15. Mai 1939 kam er nochmals für rund zwei Wochen nach Wien (er wohnte im Hotel de France vis-á-vis der Universität am Schottenring 3) und versuchte möglicherweise, seine Schweizer Dissertation nostrifizieren zu lassen, doch ist dies nicht gesichert - bevor er nach New York/USA, seinem damals schon offiziellen Wohnort am 28. Mai 1939 zurückkehrte. Ein letztes Mal kam er am 2. Juli 1939 erneut für rund zwei Wochen nach Wien, wohnte wieder im Hotel de France bevor er am 14 Juli 1939 endgültig nach New York emigrierte. Dies ist vermutlich sein letzter Besuch in Wien gewesen. In den USA trat er der US-Army bei und diente im Medical Corps und arbeitete später auch als Arzt in den USA.
Er starb im Dezember 1972 in Brooklyn, Kings County, NY (New York)/USA.
Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 367; freundlicher Hinweis seines Enkels Heath Boral 2012; KNIEFACZ/POSCH 2017b.
Herbert Posch
