| Geb. am: | 19. April 1888 |
| Fakultät: | Juridische Fakultät |
| Kategorie: | Doktorgradaberkennung |
Hugo WOLF, geb. am 19. April 1888 in Wiener Neustadt, Niederösterreich/Österreich-Ungarn, hatte am 16. März 1912 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. iur. erworben und wurde am 11. November 1919 in die Liste der Rechtsanwälte in Wien eigetragen. Er eröffnete eine eigene Rechtsanwaltspraxis in Wien 1., Teinfaltstraße 7 und heiratete die Medizinstudentin Margarete Schönberger (1894-?), die am 6. April 1922 an der Universität Wien zur "Dr. med. univ." promovierte und kurz darauf kam am 16. Juni 1922 Sohn Georg und am 3. Oktober 1925 Tochter Maria Martina Wolf (verh. Brody, 1925-2018) zur Welt. Sie wohnten in Wien 13., Neue Weltgasse 5, wo seine Frau auch ihre Zahnarztpraxis hatte.
1938 wurden beide aus rassistischen Gründen verfolgt und mussten aus Wien fliehen. Beide verloren ihre Berufsberechtigungen, konnten aber im September 1939 nach Budapest/Ungarn ausreisen, von wo sie später über Lissabon/Portugal in die USA emigrieren konnten, wo sie am 11. Oktober 1940 in New York, NY, ankamen.
Am 22. Juli 1943 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus "als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig" galt.
Erst 12 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 15. Mai 1955 posthum wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für "von Anfang an nichtig" erklärt.
Hugo Wolf starb am 27. Mai 1946.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Promotionsprotokoll MED 1919–1923 Nr. 1059, Rektorat GZ 118 ex 1941/42 ONr. 127, GZ 561 ex 1944/45 ONr. 15; Österreichisches Staatsarchiv ÖStA/AdR/BMF/VA 24419; POSCH 2009, 473, 496; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 369 [²2022, 600f.]; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2025; www.ancestry.de, www.genteam.at.
Herbert Posch
