| Geb. am: | 17. November 1916 |
| Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Hans WASSERVOGEL (später: John WALTERS), geb. am 17. November 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Adolf Wasservogel (Kaufmann) und der Emilie (geb. Fischer) und wohnte in Wien 7, Kandlgasse 35. Er hatte am 27. Juni 1935 am Robert-Hamerling-Realgymnasium in Wien 8., Albertgasse 18-22 maturiert und daraufhin im Wintersemester 1935/36 an der Universität Wien sein Studium der Medizin aufgenommen. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 15. Juni 1938).
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er musste aus Wien flüchten und bereitete seine Emigration vor. In dieser Phase heiratete er am 14. Februar 1939 in Wien 2 seine ehemalige Studienkollegin, Dr. med. Laura Halpern (1912-1992), die von 1931 bis 1937 an der Universität Wien Medizin studiert hatte und am 24. März 1937 zur "Dr.med.univ." promoviert hatte, die aber aus rassistischen Gründen im Nationalsozialismus nicht als Ärztin arbeiten konnte.
Ende März 1939 emigrierten sie beide nach England und später weiter von Liverpool nach New York/USA, wo sie im März 1940 ankamen.
Seine Eltern Adolf und Emilie Wasservogel, konnten nicht mehr rechtzeitig flüchten und wurden am 15. Mai 1942 aus Wien nach Izbica deportiert und dort ermordet.
Hans Wasservogel und seine Frau Laura änderten in den USA im Dezember 1942 ihren Nachnamen von "Wasservogel" auf "Walters", wurden später auch amerikanische Staatsbürger und lebten und arbeiteten weiter in den USA, anfangs in New York, später in 65201 Columbia, Boone, Missouri, USA.
John Walters (geb. Hans Wasservogel) starb im Jänner 1979.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; Wiener Stadt- und Landesarchiv/Opferfürsorgeakten; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 495; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 09/2017 und 07/2019; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2024; DÖW-Opferdatenbank.
Herbert Posch
