Geb. am: | 26. Dezember 1900 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene WissenschafterInnen |
Edmund VERMES, geb. am 26. Dezember 1900 in Szombathely, Ungarn/Österreich-Ungarn [Ungarn] (Heimatberechtigung und Staatsbürgerschaft bis 1919: Ungarn, danach bis 1938: Österreich), war 1938 Assistent bzw. Demonstrator mit Stipendium an der Univ.-Klinik für Ohren-, Nasen-, Kehlkopfkrankheiten (Leitung: Prof. Heinrich Neumann) an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und von der Universität Wien vertrieben.
Er hatte am 6. Juni 1924 an der Universität Wien zum "Dr.med.univ." promoviert und war dann von Oktober 1925 bis März 1938 an der HNO-Klinik - ab 1. Juli 1928 als Assistent und leitete eine Station an der Uinveristäts-HNO-Klinik. Er publizierte zahlreiche wissenschaftliche Artikel, vielfach in der Monatsschrift für Ohrenheilkunde, und war seit 1930 Mitglied der Wiener Oto-Laryngologischen Gesellschaft. Er hatte auch eine eigene HNO-Arztpraxis, anfangs in Wien 2, Taborstraße 17A und wohnte in Wien 7, Zollergasse 2, ab 1935 beides in Wien 1, Dominikanerbastei 21. 1935 hatte er auch im Wiener Stadttempel die ebenfalls aus Ungarn stammende Arzttochter Magdalena Szasz-Propper (1900-1990) geheiratet.
Er musste mit seiner Frau nach dem "Anschluss" aus Österreich fliehen und es gelang ihm noch rechtzeitig im Juni 1938 nach Frankreich zu emigrieren, 1942 weiter nach Madrid/Spanien und schließlich am 15. September 1943 über Lissabon/Portugal und Funchal/Madeira mit der SS Lourenco Marques in die USA, wo beide am 4. Oktober 1943 in Philadelphia, Pennsylvania/USA ankamen. Er wurde zwar umgehend für die U.S. Army gemustert, aber nicht eingezogen und sie lebten an verschiedenen Adressen in New York. Er erhielt im März 1949 die U. S.-Staatsbürgerschaft (damals wohnte er in 41-44, 44th str., L.I.C., Brooklyn, NYC), lebte bei der Volkszählung im April 1950 in 34th Ave 108/109, Queens, NYC und schließlich ab 1952 in 109/19 72nd Ave, Forest Hills, Queens, NYC. Seine eigene Praxis hatte er all die Jahre in 625 Park Avenue, Manhattan, NYC.
Seine Frau Magdalena, die in Wien als medizinische Assistentin und Sekretärin in seiner Praxis mitgearbeitet hatte, ergriff in der Emigration die Möglichkeit Ceramics zu studieren und wurde in den USA eine erfolgreiche Keramikerin.
Nach Kriegsende war im Mai 1948 auch seine Schwester Ella Rapaport (später Rappert, 1903-?) mit ihrem Mann, dem Journalisten Hugo Rapaport (1901-1966) und der gemeinsamen Tochter Eva Gloria (1929-2014) aus Neuilly sur Seine/Frankreich zu ihnen nach New York City emigriert.
Edmund Vermes starb im Oktober 1974 in New York City, NY/USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Promotionsprotokoll MED 1923–1929, Rektorat GZ 680/II ex 1937/38; FEIKES 1999; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2023, freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 11/2022; www.ancestry.de.
Herbert Posch