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Josef Taubmann

Geb. am: 05. Juni 1910
Fakultät: Juridische Fakultät
Kategorie: Vertriebene Studierende
Josef TAUBMANN, geb. am 5. Juni 1910 in Solotwina, Österreich-Ungarn, Galizien [nach 1918 Polen, heute Солотвин, Ukraine], Sohn von Rubin und Serl Taubmann und wohnte zuletzt in Wien 2., Nordpolstraße 3. Er studierte an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Jus und war bereits im Prüfungsstadium und nicht mehr inskribiert (Absolutorium vom 13. November 1935). Er hatte bereits die rechtshistorische Staatsprüfung am 4. Mai 1933 abgelegt hatte (rechtshistorisches Rigorosum am 18. Dezember 1936) und die judizielle Staatsprüfung am 13. Dezember 1935 (judizielles Rigorosum am 13. Maerz 1936). Er arbeitete neben dem Studium für die Städtische Ver­sicherungsanstalt der Gemeinde Wien wodurch sich die Ablegungen der letzten Staatsprüfung und des Rigorosums ver­zögerte. Im Juni 1937 gab seine Arbeitsstelle auf um sich für die Prüfungen vorzubereiten. Durch den "Anschluss" und seine erzwungene Auswanderung  konnte er das Studium nicht mehr abschließen und wurde er aus rassistischen Gründen von der Universität Wien vertrieben und entlassen.
Er wurde verhaftet, mehrfach zu "Reibepartien" eingeteilt, demütigende Strassenwaschaktionen, und misshandelt. Josef Taubmann musste aus Österreich fliehen und konnte im Mai 1938 flüchten und in die USA emigrieren. Er war verheiratet mit Hilde Taubmann. Er lebte und arbeitete seit 1953 in New York/NY, Riverside Drive, und stellte im April 1957 einen Antrag auf Unterstützung an den Allgemeinen Hilfsfonds, dem im August 1961 stattgegeben wurde.

Lit.: Österreichisches Staatsarchiv ÖStA / AdR / BMF / AHF; freundlicher Hinweis von Dr. Barbara Sauer (Projekt "Ärzte und Ärztinnen in Österreich 1938-1945. Entrechtung, Vertreibung, Ermordung") September 2017.

Herbert Posch

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