Mali Bleiweis (Szekely)
Geb. am: |
06. Februar 1914 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Mali BLEIWEIS (verh. SZEKELY), geb. am 6. Februar 1914 in Capu-Campului/Rumänien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), war die einzige Tochter von Michael Bleiweis (Kaufmann, geb. am 26. August 1881 in Wiznitz [Vyzhnytsia/Ukraine], gest. 1960 in Santiago de Chile) und dessen Ehefrau Jetti geb. Kissmann (geb. 1888 in Valea Seacă/Rumänien, gest. am 9. Oktober 1943 in La Paz/Bolivien). Die Familie wohnte in Wien 9, Löblichgasse 6/14.
Nach der Reifeprüfung 1932 nahm Mali Bleiweis ein Studium der Medizin an der Universität Wien auf.
Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 9. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 18. Juli 1938), konnte ihr Studium jedoch nicht mehr abschließen.
1939 konnte Mali Bleiweis mit ihrer Familie zunächst nach Paris/Frankreich emigrieren, von dort später weiter nach Chile. In Arica/Chile angekommen wohnten sie zunächst in einem Hotel, später in Privatpensionen, und reisten später weiter nach La Paz/Bolivien, wo sie auch ihren späteren Ehemann Pablo Szekely (geb. am 15. September 1908 in Budapest/Ungarn, gest. am 10. Dezember 1978 in Santiago de Chile) kennenlernte. In Bolivien lernte Mali Bleiweis rasch Spanisch und begann in einem medizinischen Labor für eine Firma zu arbeiten, die Kosmetika herstellte.
Nach dem Tod ihrer Mutter 1943 an Krebs kehrte sie mit ihrem Ehemann nach Chile zurück, ließ sich in Santiago de Chile nieder und arbeitete in verschiedenen Positionen, v.a. in der Kosmetikherstellung. Sie bekam zwei Kinder, Ricardo und Judith.
Mali Szekely hatte nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwar die Möglichkeit, ihr 1938 abgebrochenes Medizinstudium an einer österreichischen oder Schweizer Universität fortzusetzen und abzuschließen, als berufstätige Mutter von zwei Kindern musste sie jedoch für Ihren Lebensunterhalt arbeiten und konnte sich das Studium und den langen Aufenthalt in Europa nicht leisten.
Mali Szekely starb am 29 Mai, 2006 in Santiago de Chile.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1939; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 365; Interview mit Mali Szekely, 11.11.1996, Santiago de Chile (Interviewer: Katy Renner), USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education, University of Southern California, Interview 22364; geni.com.
Katharina Kniefacz