Geb. am: | 17. Oktober 1917 |
Fakultät: | Philosophische Fakultät |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Magdalene STARKENSTEIN (verh. VAN EMDE BOAS-STARKENSTEIN, geb. am 17. Oktober 1917 in Prag/Tschechoslowakei [Praha/Tschechien] (heimatberechtigt in Prag, Staatsbürgerschaft: Tschechoslowakei), Tochter von Emil Starkenstein (Univ.-Prof. für Pharmakologie an der Deutschen Karls-Universität Prag) und Maria Starkenstein-Weil, wohnte in Wien 1, Landesgerichtsstraße 6. Sie wechselte im Wintersemester 1937/38 von der Deutschen Universität in Prag an die Universität Wien und war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Kunstgeschichte und Musikwissenschaft.
Sie kehrte nach 1938 Prag zurück und setzte ihr Studium dort fort, emigrierte jedoch nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in der Tschechoslowakei 1939 mit ihrer Familie in die Niederlande. Sie studierte kurzzeitig in Utrecht, musste ihren Studienort jedoch nochmals nach Amsterdam verlegen, wo sie schließlich 1942 ihr Studium in Kunstgeschichte abschließen konnte. Sie heiratete 1941 den Neuropsychiater Coen van Emde Boas. Im selben Jahr wurde ihr Vater verhaftet und starb am 6. November 1942 im Konzentrationslager Mauthausen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs schrieb Magdalene van Emde Boas-Starkenstein als Kunstkritikerin für Zeitungen wie De Waarheid, Die Welt, die Neue Zürcher Zeitung oder das Wiener Tagebuch und arbeitete als Übersetzerin für tschechische Literatur, später auch als Kongressdolmetscherin. Sie lebte in Amsterdam/Niederlande, wo sie am 3. März 2011 starb.
Die Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" (22.1.-14.5.2010) am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien erinnert an Magdalene Starkenstein und 20 weitere ehemalige Studierende der Universität Wien mit Schwerpunkt im Fach Kunstgeschichte.
Lit.: Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" 2010; Joden in Nederland.