Herta Steiger (verh. Rader)
Geb. am: |
28. Oktober 1914 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Herta STEIGER, verh. RADER, geb. am 28. Oktober 1914 in Wien/Österreich-Ungarn (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Georg Steiger (1883–1942, Invaliditätsrentner) und Rifka Steiger, geb. Haftel (1889–1942), wohnte in Wien 9., Harmoniegasse 10/15. Sie hatte am 27. Juni 1934 am Mädchenrealgymnasium in Wien 2., Novaragasse 30, ihre Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann im Wintersemester 1934/35 an der Universität Wien Romanistik und Anglistik zu studieren. Sie war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Romanistik.
Sie hatte sich bereits am 14. Jänner 1938 zu den Abschlussprüfungen (Rigorosen) angemeldet, die Prüfer wurden noch zugeteilt, doch bevor noch der Prüfungstermin festgesetzt wurde, durfte sie nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen nicht mehr antreten und war gezwungen ihr Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Sie musste aus Wien fliehen, heiratete aber vorher noch am 18. Juli 1938 im Stadttempel ihren Verlobten Isidor Rader.
Ihre Eltern konnten nicht mehr rechtzeitig aus Wien fliehen und wurden am 3. Dezember 1941 aus einer Sammelwohnung in Wien 2, Ausstellungsstraße 31/11 beide nach Riga/Lettland deportiert und dort ermordet.
Herta Rader, geb. Steiger, überlebte den Holocaust und lebte und arbeitete nach 1945 in Palästina/Israel.
Lit.: Archiv der Universität Wien / Nationale PHIL 1937–1938; POSCH / INGRISCH / DRESSEL 2008, 481; Yad Vashem Shoah Victims' Names.
Herbert Posch