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Elisabeth Spielberg (geb. Werfel)

Geb. am: 06. März 1904
Fakultät: Philosophische Fakultät
Kategorie: Vertriebene Studierende
Elisabeth SPIELBERG (geb. Werfel), geb. am 6. März 1904 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich),
hatte im März 1926 in Wien ihren Mann, Dr.med. Ignaz Spielberg (1901-1954, Arzt) geheiratet und hatte am 5. März 1934 am Bundesrealgymnasium in Wien 8 maturiert. Elisabeth Spielberg wohnte in Wien 16, Gablenzgasse 106 und war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Psychologie und Philosophie. Sie hatte sich am 19. Jänner 1938 zu den Abschlussprüfungen ("Rigorosen") angemeldet, absolviert am 29. Jänner 1938 das erste Rigorosum bestanden (Völkerkunde bei Koppers und Weninger), zum zweiten abschließenden Rigorosum kommt es aber nicht mehr und das Promotionsverfahren bricht nach dem "Anschluss" ab. Sie kann ihr Studium an der Universität Wien nie mehr abschließen. Sie ist gezwungen zu emigrieren und kann im Juli 1938 in die USA flüchten, gemeinsam mit ihrer Mutter Rosa Werfel, ihrem Mann und ihrer Tochter Ruth Spielberg und lebte in New York. Sie konnte in der Emigration ihr Studium nicht mehr fortsetzen und führte den Haushalt und unterstützte ihren Mann bei seiner medizinischen Arbeit und gab Klavierunterricht (sie hatte 1924 in Wien die Staatsprüfung für Klavier abgelegt). Ihr Mann Dr. Ignaz Spielberg, hatte in Wien eine Ordination in Wien 16., Gablenzgasse 106/5.Stg. bzw. später in Wien 16., Herbststraße 101 gehabt und war bei der Arbeiter- und Angestellten-Krankenkasse angestellt. In den USA arbeitete er dann als Arzt am Veterans Hospital in Sunmount/NY und starb 12. September 1954 in New York.

Bei ihrem Entschädigungsantrag beim Hilfsfonds in Österreich wurde zwar ihr "Ausbildungsschaden" durch das gewaltsam abgebrochene fast fertige Studium nicht anerkannt (1963), dafür aber ihr Anspruch als Witwe ihres Mannes dessen "Berufsschaden" als berufstätiger Verfolgter mit besserer Absicherung anerkannt wurde.
Lit.: freundlicher Hinweis von Mag. Barbara Sauer (Projekt "Ärzte und Ärztinnen in Österreich 1938-1945. Entrechtung, Vertreibung, Ermordung"); Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik/06-Finanzen/Hilfsfonds; Universitätsarchiv: Nationale, PHIL Rigorosenprotokoll 14139.

Herbert Posch


Nationale von Elisabeth Spielberg, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Spielberg, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Spielberg, Wintersemester 1937/38 (2. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Spielberg, Wintersemester 1937/38 (2. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Spielberg, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Spielberg, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Archiv der Universität Wien

Spielberg Elisabeth, Medlungsbuch Universität Wien 1934-1938

Spielberg Elisabeth, Medlungsbuch Universität Wien 1934-1938
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