Ernst Sonnenfeld
Geb. am: |
22. September 1911 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Ernst SONNENFELD, geb. am 22. September 1911 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Isidor Sonnenfeld (Handelsvertreter), wohnte in Wien 1, Salzgries 12/12, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen. Anfangs wurde er zwar als einer von wenigen noch zum Weiterstudium im Rahmen eines neu eingeführten 2%-Numerus clausus für jüdische Studierende bis zum Semesterende zugelassen, er konnte aber sein Studium nach wenigen Monaten nicht mehr fortsetzen und wurde gezwungen die Universität Wien zu verlassen. Das Sommersemester 1938 wurde ihm am 18. Oktober 1938 als gültiges 8. Semester angerechnet. Am 21. Jänner 1939 wurde ihm das Abgangszeugnis von der Universität Wien ausgestellt.
Die Familie Sonnenfeld wrde wie viele andere jüdischen Familien unmittelbar nach der NS-Machtübernahme in Wien auch aus ihrer Gemeindewohnung in einem der Neubauten des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit gekündigt und musste binnen zweier Wochen eine neu Wohnung finden und landete in der nahen Rögergasse 14b/2.
Ernst Sonnenfeld musste aus dem nationalsozialistischen Wien flüchten und konnte ins Ausland emigrieren, über seinen weiteren Lebensweg ist bislang wenig bekannt.
Sein Eltern Isidor und Malwine Sonnenfeld, sowie seine Schwester Louise Sonnenfeld (1909-1942) wurden am 27. Mai 1942 von Wien nach Minsk, Belarus deportiert (Transport 23, Zug Da 204) und unmittelbar nach der Ankunft am 1. Juni 1942 im nahen Maly Trostinec ermordet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938, Rektorat GZ 722/II ex 1937/38 ONr. 5; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 478; www.doew.at/personensuche; https://www.memento.wien/, yad vashem database.
Herbert Posch