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Maximilian Silbermann

Geb. am: 14. Februar 1903
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen

Maximilian SILBERMANN, geb. am 14. Februar 1903 in Wien/Österreich-Ungarn, gest. am 21. Oktober 1978 in New York, NY/USA, war 1938 Universitäts-Assistent III. Kl. an der Univ.-Klinik für Psychiatrie und Neurologie (Leitung: Prof. Otto Pötzl) an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und von der Universität Wien vertrieben.

Silbermann, geboren und heimatberechtigt in Wien, österreichischer Staatsbürger, Sohn von Jakob Saul Silbermann und Serl/Sofie Silbermann, geb. Hirsch (1866-1930) (Vormund nach dem Tod des Vaters: Alexander Silbermann, Privatbeamter, Wien 3., Ungargasse 14) lebte mit seiner Mutter und seinem Bruder, Rechtsanwalt Dr. iur. Otto Silbermann in Wien 2., Darwingasse 9. Maximilian hatte im Sommer 1922 am Akademischen Gymnasium in Wien 1., Bethovenplatz die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann ab Wintersemester 1922/23 an der Universität Wien Medizin zu studieren und am 12. Dezember 1930 zum "Dr. med." promoviert.
Er wurde Ende 1930 in die Wiener Ärztekammer aufgenommen und arbeitete als unbesoldeter Assistent an der Psychiatrischen Universitätsklinik und hatte eine psychiatrische Praxis an seiner Wohnadresse (Wien 9., Frankgasse 4) aufgebaut als sein Anstellungsverhältnis als unbesoldeter Assistent per 1. März 1938 endlich in ein bezahltes Assistentenverhältnis umgewandelt worden war. Doch nach dem "Anschluss" wurde er noch im selben Monat als "Jude" entlassen und seine Stelle am 1. Mai 1938 an seine regimegenehme Kollegin Ass. III. Kl. Dr. Christine Palisa vergeben.

Er musste aus Österreich fliehen und es gelang ihm noch rechtzeitig in die USA zu emigrieren: am 13. April konnte er ein Visum an der US-Botschaft in Wien erhalten und reiste am 19. Mai mit der SS Washington von LeHavre/Frankreich in die USA aus, wo er am 26. Mai 1938 in New York City, NY, ankam.
Er eröffnete eine Praxis im benachbarten Newark, NJ (82 Lyons Ave), ließ sich aber im Zentrum von New York, im Stadtteil Manhattan nieder (1943-1962 in 1215 Fifth Avenue und ab 1962 in 110 E, 57th str., apt. 17E) und hatte ab 1943 seine Praxis in 893 Park Avenue, Manhattan.
Er blieb unverheiratet, wurde im März 1944 U.S.-Staatsbürger und arbeitete neben seiner Praxis auch als Neurologe am Presbyterian Hospital und als honorary senior neurologist and psychiatrist am St. Vincent’s Hospital and Medical Center of New York.

Er war Funktionär des American Board of Psychiatry and Neurology und Mitglied der American Neurological Association, der American Psychiatric Association, der Association for Research in Nervous and Mental Disease, der New York Academy of Medicine, der New York Neurological Society, der New York County Medical Society, der Medical Society of the State of New York und der American Medical Association.

Sein Antrag an den Hilfsfonds für NS-Opfer in Wien 1958 blieb erfolglos, sein Entschädigungsantrag von 1963 wegen Berufsschaden ebenfalls.

Dr. Maximilian Silbermann starb am 21. Oktober 1978 im Alter von 75 Jahren in New York City, NY/USA.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1922-1929, Personalstand der Universität Wien 1937/38, 111, Rektorat GZ 677 ex 1937/38, ONr. 91, GZ 680 I ex 1937/38; NY State J of Med 1979, 951; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2023; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer 07/2022.


Herbert Posch


Maximilian Silbermann, 1935 (aus: Kosic, 1935)

Maximilian Silbermann, Nationale Medizinische Fakultät, Wintersemester 1922/23, Vorderseite, (Foto: Herbert Posch), © Archiv der Universität Wien

Maximilian Silbermann, Nationale Medizinische Fakultät, Wintersemester 1922/23, Rückseite, (Foto: Herbert Posch), © Archiv der Universität Wien

Maximilian Silbermann, Nationale Medizinische Fakultät, Wintersemester 1928/29, Vorderseite, (Foto: Herbert Posch), © Archiv der Universität Wien

Maximilian Silbermann, Nationale Medizinische Fakultät, Wintersemester 1928/29, Rückseite, (Foto: Herbert Posch), © Archiv der Universität Wien
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