Erich Silbiger
Geb. am: |
19. Dezember 1914 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Erich SILBIGER, geb. am 19. Dezember 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Prof. Dr. Josef Silbiger (Mittelschulprofessor), wohnte in Wien 3, Klopsteinplatz 4. Nach der Reifeprüfung am Bundesgymnasium in Wien 3 begann er im Wintersemester 1932/33 ein Studium der Medizin an der Universität Wien. Er war zuletzt im Sommersemester 1937 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 18. Juli 1938).
Silbiger war 1938 nicht mehr an der Medizinischen Fakultät inskribiert, sondern befand sich bereits im Stadium der Abschlussprüfungen. Er konnte, nach längerer Unsicherheit, doch noch sein Studium abschließen und am 21. Juli 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Nach dem "Anschluss" 1938 wurde Erich Silbiger verhaftet und im November 1938 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Im Dezember 1938 wurde er aus dem Konzentrationslager entlassen und emigrierte im April 1939 nach Palästina [Israel], wo er sich zur britischen Armee meldete und später als Captain und Militärarzt in Nordafrika und Italien diente.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Palästina zurück und diente als Militärarzt im Palästinakrieg/Israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948. Nach dem Krieg arbeitete er als Arzt im Rothschild Krankenhaus in Haifa [seit 1988: Bnai Zion Medical Center]. Er heiratete Vitoria Arbib, das Paar bekam drei Kinder: Shimon, Oded und Michal.
1955 übersiedelte Erich Silbiger nach Beer Sheva im Süden Israels, wo er als Kinderarzt in der Klinik des Gesundheitsministeriums arbeitete, bis er im Dezember 1981 in Haifa verstarb.
Lit.: freundlicher Hinweis seines Sohnes Shimon Silbiger (Ziv), Haifa/Israel, 2014.
Katharina Kniefacz