Universität Wien - Startseite

Max Sgalitzer

Geb. am: 20. September 1884
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Max SGALITZER, geb. am 20. September 1884 in Prag, gest. am 16. November 1973 in Princeton, hatte 1909 an der Medizinischen Fakultät der Deutschen Universität Prag den Grad eines Dr. med. erworben und arbeitete ab 1910 an der 1. chirurgischen Universitätsklinik in Wien. Nach dem Dienst in der österreichisch-ungarischen Armee und der russischen Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Wien zurück und wurde 1919 Leiter des Röntgenlaboratoriums an der 1. chirurgischen Universitätsklinik. Ab 1922 war Sgalitzer Dozent für Medizinische Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, 1931 wurde ihm der Titel eines ao. Prof verliehen. Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, 1938 wurde seine Venia legendi widerrufen und er am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Sein Sohn war als Operationszögling an der 1. chirurgischen Universitätsklinik tätig, seine ältere Tochter Gerda Sgalitzer konnte ihr Studium der Medizin an der Universität Wien am 21. Juli 1938 noch im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' abschließen, die jüngere Tochter Elisabeth Sgalitzer, die an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien Kunstgeschichte studierte, wurde in ihrem zweiten Studienjahr von der Universität Wien vertrieben und sein Neffe Kurt Sgalitzer im zehnten und letzten Semester seines Medizinstudiums. Max Sgalitzer emigrierte im September 1938 in die Türkei, wo er Leiter des radiologischen Instituts der Universität Istanbul wurde. 1943 emigrierte er weiter in die USA und wurde Dozent an der University of Colorado, Denver. Er starb am 16. November 1973 in Princeton/USA.

Lit.: ARIAS, Max Sgalitzer in: ARIAS 2008MERINSKY 1980, 221-222; MÜHLBERGER 1993, 32; NAMAL 2003UB MedUni Wien/van Swieten Blog

Katharina Kniefacz


Max Sgalitzer, Abmeldung von Eidesleitung auf Adolf Hitler, 22. März 1938, (c) Archiv der Universität Wien
Für Fragen oder Kommentare zu dieser Person benützen Sie bitte unser: » Feedback-Formular.