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Markus (Mark) Siegelberg

Geb. am: 11. Juni 1895
Fakultät: Juridische Fakultät
Kategorie: Doktorgradaberkennung
Markus (Mark) SIEGELBERG, geb. am 11. Juni 1895 in Luzk, Wolhynien/Polen [Ukraine] oder Kiew [Ukraine], war der Sohn des Ingenieurs Boris Siegelberg. Nach der Reifeprüfung in Wien studierte er Jus an der Universität Bern (Dr.jur.) und Ökonomie an der Universität Wien. Er erwarb am 24. Juni 1921 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. rer.pol.
Ab 1922 arbeitete er als Journalist und Autor für die Zeitungen "Der Morgen", "Die Stunde" und "Der Tag" und war von 1934 bis 1938 Chefredakteur der Zeitung "Die Stunde".
Seit 1924 war er verheiratet mit Erna Juran.

Nach dem "Anschluss" wurde Mark Siegelberg im März 1938 verhaftet, in das Konzentrationslager Dachau deportiert (Häftlingsnummer 13877) und am 22. September 1938 nach Buchenwald überstellt. 1939 konnte er nach Shanghai emigrieren, wo er 1940 einen Erlebnisbericht über seine KZ-Haft publizierte ("Schutzhaftjude Nr. 13877", Shanghai 1940) und Theaterstücke für die Emigrantengruppe "Die sieben Schauspieler" (viele gemeinsam mit Hans Schubert) schrieb. Daneben arbeitete er auch für verschiedene Exilzeitschriften wie "The Shanghai Herald" und "Shanghai Jewish Chronicle".
Am 17. Juli 1942 wurde ihm der an der Universität Wien erworbene Doktorgrad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Ende 1941 emigrierte Siegelberg weiter nach Australien, wo er ab 1954 die Zeitschrift "Neue Welt" herausgab.
Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad  am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt.

1964 erhielt Mark Siegelberg das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich. Er kehrte Ende der 1960er Jahre nach Österreich zurück.

Er starb am 4. Dezember 1986.


Lit.: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Der erste Dachau-Transport aus Wien, 1. April 1938; KILLY Bd. 9 1998; RÖDER 1983POSCH 2009.

Katharina Kniefacz

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