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Alfred Blättel (Blattel)

Geb. am: 15. Mai 1916
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Alfred BLÄTTEL (später BLATTEL), geb. am 15. Mai 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Leon Blättel (Kaufmann, Kleinrentner) und dessen Ehefrau Jenny Blättel (geb. am 20. September 1873 in Neutra, gest. am 10. November 1943 in Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik]), wohnte in Wien 16, Ottakringer Straße 29/25. Nach der Reifeprüfung am Robert Hamerling-Realgymnasium in Wien 8, Albertgasse, im Juni 1935, begann er im Wintersemester 1935/36 ein Studium der Medizin an der Universität Wien. Er war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 27. Februar 1939, Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 12. Februar 1938 als gültig angerechnet). Blattel konnte nach Großbritannien emigrieren und trat der britischen Armee bei, wo er sich auf Elektrotechnik spezialisierte und u.a. 1940 in der Schlacht um Dünkirchen kämpfte. Seine Mutter wurde am 14. Juli 1942 aus Wien 9, Wasagasse 21/9, in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 starb. Seinen Vater konnte Alfred Blattel 1942 aus Theresienstadt retten. Im Juli 1942 heiratete Alfred Blattel Selma Feuerzeug. Das Paar bekam zwei Söhne, Ron (geb. am 14. Mai 1946, heute Arzt) und Laurence (Larry) (geb. am 20. Mai 1952, heute Elektrotechniker), und lebte in London. 1955 emigrierte die Familie in die USA, wo sie sich in Boston Massachussetts, niederließen. Alfred Blattel arbeitete für Raytheon, wo er Pionierarbeit bei der Weiterentwicklung von Technologien leistete. Er entwickelte und patentierte eine Subminiatur-Pentode mit Vorrichtung, die kleine Signale für die Funkkommunikation verstärken und beschleunigen konnte (s. Patent US2919128 A "Electronic tube assembly jigs", 1957/59; "Guided Missile Tube Reliability", 1957). 1957 schrieb er einen Beitrag über seine Erfindung für die Electronic Conference. Alfred Blattel starb am 13. Jänner 1966 in Boston, Massachusetts an einem Herzinfarkt. Er hinterließ seine Witwe und seine beiden Söhne.

Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1935-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 363; freundlicher Hinweis seines Sohnes Larry Blattel und seiner Schwiegertochter Keriba Blattel, USA, 2014; DÖW-Datenbank Shoah-Opfer [Jenny Blattel].


Katharina Kniefacz


Nationale von Alfred Blättel (Blattel), Wintersemester 1937/38 (Vorderseite) , Foto: Katharina Kniefacz (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Alfred Blättel (Blattel), Wintersemester 1937/38 (Rückseite), Foto: Katharina Kniefacz (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Alfred Blättel (Blattel), Wintersemester 1935/36 (Vorderseite), Foto: Katharina Kniefacz (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Alfred Blättel (Blattel), Wintersemester 1935/36 (Rückseite) , Foto: Katharina Kniefacz (c) Archiv der Universität Wien
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